Belgien: Drohnenalarm über Atomkraftwerk
Zusammenfassung
- Drei Drohnen wurden über dem Kernkraftwerk Doel bei Antwerpen gesichtet, ohne Auswirkungen auf den Betrieb.
- Der Flugverkehr wurde am Sonntagabend für knapp eine Stunde ausgesetzt, nachdem auch am Flughafen Lüttich Drohnen gesichtet wurden.
- In mehreren europäischen Ländern kam es zuletzt vermehrt zu Drohnensichtungen über kritischer Infrastruktur, wobei Russland als möglicher Urheber genannt, aber jede Verbindung bestritten wurde.
Erneut sind in Belgien Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet worden - dieses Mal über einem Kernkraftwerk in der Nähe von Antwerpen. Dies habe keine Auswirkungen auf die Aktivität des Kraftwerks Doel gehabt, berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Betreiber Engie. Insgesamt seien drei Drohnen gesichtet worden. Die Polizei wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.
Zuvor waren auch am Flughafen Lüttich erneut mehrere Drohnen gesichtet worden.
Flugverkehr ausgesetzt
Der Flugverkehr wurde daraufhin Sonntagabend für eine knappe Stunde ausgesetzt. Zuletzt waren in Belgien mehrfach Drohnen gesichtet worden, unter anderem bei der belgischen und von der NATO genutzten Militärbasis Kleine-Brogel.
Unbestätigten Berichten zufolge ist der Luftwaffenstützpunkt einer der Orte in Europa, an denen US-Atomwaffen lagern. Auch an den Flughäfen Brüssel und Lüttich war zuletzt wegen Drohnensichtungen zeitweise der Verkehr eingestellt worden.
In den vergangenen Monaten hatten Drohnen in mehreren europäischen Ländern wiederholt für größere Störungen und vorübergehende Schließungen von Flughäfen gesorgt. So wurde erst am Donnerstag wegen der Sichtung einer oder mehrerer Drohnen der Flughafen im schwedischen Göteborg zeitweise für den Flugverkehr gesperrt.
Einige Experten machten für die Vorfälle eine hybride Kriegsführung durch Russland verantwortlich. Die Regierung in Moskau wies jede Verbindung zu den Vorfällen zurück.
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