Barnier mit Coronavirus infiziert: Brexit-Gespräche gehen dennoch weiter
Die Brexit-Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien gehen trotz der Corona-Erkrankung des EU-Chefunterhändlers Michel Barnier weiter. Die Gespräche würden ungeachtet der gegenwärtigen Umstände fortgesetzt, teilte die EU-Kommission mit.
Barnier war positiv auf das Virus getestet worden. Der britische Premierminister Boris Johnson sandte Barnier nach Angaben seines Sprechers Genesungswünsche. Man stehe in engem Kontakt mit der EU und suche nach Wegen, wie die Gespräche fortgesetzt werden könnten.
Eigentlich hätte am Mittwoch die zweite Gesprächsrunde in den Verhandlungen zwischen Brüssel und London beginnen sollen, doch wurde diese wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Man bleibe in regelmäßigem Kontakt und prüfe Video- und Telefonkonferenzen als Alternative, hieß es am Dienstag aus London.
Suche nach Regelung für Handelsbeziehungen
Die EU und Großbritannien müssen noch vor Jahresende ein Abkommen zur Regelung insbesondere ihrer Handelsbeziehungen vereinbaren, um die Gefahr eines "Hard Brexit" zu bannen. Zwar ist das Vereinigte Königreich seit 31. Jänner nicht mehr Teil der Europäischen Union, das europäische Regelwerk gilt aber heuer noch unverändert weiter auf den britischen Inseln. Die im Austrittsabkommen vorgesehene Möglichkeit, die Übergangsphase zu verlängern, will London nach bisherigen Festlegungen nicht wahrnehmen. Johnson hat dafür sogar ein Gesetz beschließen lassen.
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