Bachelet als Präsidentin bestätigt

Hat gut lächeln: Michelle Bachelet
Die gemäßigte Sozialistin kündigte gleich nach dem Sieg in der Stichwahl tiefgreifende Reformen an.

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Chile hat die gemäßigte Sozialistin Michelle Bachelet einen historischen Sieg errungen. Sie setzte sich am Sonntag mit 62 Prozent der Stimmen gegen die Bewerberin des konservativen Regierungslagers, Evelyn Matthei, durch. Noch am Wahlabend bekräftigte Bachelet ihre Entschlossenheit, den Staat tiefgreifend zu reformieren.

Bachelet ist nicht nur das erste Staatsoberhaupt Chiles, das eine zweite Amtszeit errang. Sie erzielte auch das beste Wahlergebnis seit der Rückkehr des südamerikanischen Landes zur Demokratie 1989. Sie hat damit ein starkes Mandat, um ihre Reformagenda zur Verringerung der sozialen Ungleichheit voranzutreiben.

"Zeit für grundlegende Veränderungen"

"Es ist die Zeit für grundlegende Veränderungen gekommen", sagte sie vor tausenden Anhängern in der Hauptstadt Santiago de Chile. "Das wird nicht einfach sein, aber wann war es schon einfach, die Welt zum Besseren zu verändern?" Konkret plant sie einen Umbau des Bildungswesen, eine Erhöhung der niedrigen Unternehmenssteuern sowie eine Legalisierung der Abtreibung.

Bachelet will auch die bisher als unantastbar geltende Verfassung ändern, die noch unter der Militärdiktatur geschrieben worden war. "Jetzt ist endlich der Moment gekommen: wir haben die Bürgerkraft, die parlamentarische Mehrheit und den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmen, um die notwendigen Umwandlungen durchzuführen", erklärte die künftige Präsidentin.

Bachelet hatte bereits den ersten Wahlgang im November klar gewonnen, dabei aber die erforderliche absolute Mehrheit verfehlt. Die 62-Jährige war bereits von 2006 bis 2010 chilenische Präsidentin und damit die erste Frau an der Staatsspitze. Ihr konservativer Amtsnachfolger Sebastian Pinera gratulierte ihr nun zur Rückkehr in den Präsidentenpalast La Moneda. Im Wahlkampf hatte Bachelet versprochen, die gesellschaftlichen Ungleichheiten im Land zu verringern und mehr Geld ins öffentliche Bildungssystem zu investieren.

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