Auto in Bushaltestelle gelenkt: Mehrere Verletzte in Israel

ISRAEL-PALESTINIAN-CONFLICT-ATTACK
Der mutmaßliche Attentäter fuhr danach weiter. Wenig später wurde das Auto von der Polizei gefunden.

Zusammenfassung

  • Mindestens acht Menschen wurden bei einer mutmaßlichen Auto-Attacke nahe Kfar Yona in Israel verletzt.
  • Die Hamas hat einen Vermittlervorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt mit Änderungsvorschlägen beantwortet.
  • Ein Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zwischen Israel und Hamas wird von den USA, Katar und Ägypten unterstützt.

Bei einer mutmaßlichen Auto-Attacke sind im Zentrum Israels nach Angaben von Rettungskräften mindestens acht Menschen verletzt worden. Der mutmaßliche Attentäter steuerte sein Fahrzeug in eine Bushaltestelle nahe Kfar Yona, 35 Kilometer nördlich von Tel Aviv, wie israelische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben berichteten. Dabei habe er dort wartende Passanten gerammt. Fünf von ihnen hätten moderate, drei weitere leichte Verletzungen erlitten, berichteten Rettungskräfte.

Der mutmaßliche Attentäter habe daraufhin seine Fahrt fortgesetzt. Wenig später habe die Polizei das von ihm zurückgelassene Fahrzeug gefunden. Die Sicherheitskräfte leiteten eine intensive Suche nach ihm ein. In Israel und im besetzten Westjordanland kommt es immer wieder zu Terroranschlägen, bei denen Palästinenser mit ihren Fahrzeugen absichtlich in Menschenansammlungen fahren.

Hamas: Antwort auf Gaza-Vorschlag liegt vor

Die islamistische Hamas hat den Vermittlern im Gaza-Krieg die Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übermittelt. Das teilte die Terrororganisation auf Telegram mit. Wie aus mit den laufenden Gesprächen in Doha vertrauten palästinensischen Kreisen verlautete, enthält die Antwort Änderungsvorschläge zu Klauseln über die Lieferung von Hilfsgütern, Karten der Gebiete, aus denen sich die israelische Armee zurückziehen soll, sowie Garantien für ein dauerhaftes Kriegsende.

Die US-Nachrichtenseite Axios berichtete nach der Übermittlung der Hamas-Antwort, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff in Rom mit Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und einem Vertreter Katars zusammentreffen werde. Sollten ausreichende Fortschritte erzielt werden, werde Witkoff gegen Ende der Woche von Rom in Katars Hauptstadt Doha reisen, um zu versuchen, das Waffenruhe-Abkommen zu besiegeln, hieß es unter Berufung auf eine US- und eine israelische Quelle.

Vorschlag für 60-tägige Waffenruhe liegt am Tisch

Die USA fungieren gemeinsam mit Katar und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und Hamas, da die beiden Kriegsparteien nicht direkt miteinander reden. Auf dem Verhandlungstisch liegt ein Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe, in deren Zuge die Hamas zehn der noch lebenden Geiseln freilassen würde.

Nach Beginn der Waffenruhe sollen Gespräche aufgenommen werden, um den Krieg dauerhaft zu beenden. Medienberichten zufolge gab es zuletzt noch strittige Punkte, unter anderem über das Ausmaß des israelischen Truppenabzugs vor allem aus dem Süden Gazas. Israel besteht darauf, dass seine Armee in einer Pufferzone entlang der Grenze zu Ägypten verbleibt.

Israel gerät indes wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen zunehmend unter Druck. Mehr als 100 Hilfsorganisationen warnten am Mittwoch vor einem "massenhaften Verhungern" in dem Palästinensergebiet. 

Reuters, AP, AFP und BBC appellieren an Israel

Führende internationale Medien schlagen wegen der Lage ihrer Journalisten im Gazastreifen Alarm. Man sei "zutiefst besorgt", da diese sich und ihre Familien zunehmend nicht mehr ernähren könnten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Nachrichtenagenturen Reuters, AP und AFP sowie des britischen Senders BBC. Die Medienhäuser fordern die israelischen Behörden auf, Journalisten die Ein- und Ausreise zu gestatten und eine ausreichende Lebensmittelversorgung sicherzustellen.

Kommentare