Außenminister Schallenberg rief in Kroatien zum Impfen auf
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat bei einem Besuch in Kroatien am Freitag eindringlich zum Impfen gegen das Coronavirus aufgerufen und vor zu großer Sorglosigkeit gewarnt. "Es wäre absurd, wenn wir in Europa, wo wir genug Impfstoff haben, es aus Leichtsinnigkeit aber nicht schaffen, über die nächsten Wochen das Virus in Schach zu halten", so Schallenberg bei einem Treffen mit dem kroatischen Außenminister Gordan Grlic Radman in Zagreb.
"Ich bin froh, dass wir die Reisefreiheit wieder weitgehend hergestellt haben, aber dass ist noch kein sorgenfreier Sommer. Das ist noch ein Sommer mit erhöhtem Schutzfaktor", warnte Schallenberg bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen. Das einzige Mittel, um neue Lockdowns im Herbst zu verhindern, sei die Impfung.
Langsamer Impffortschritt
In Kroatien geht das Impfen deutlich langsamer voran als in Österreich. Knapp 40 Prozent der Gesamtbevölkerung haben bisher mindestens eine Impfdosis erhalten, hierzulande sind es fast 60 Prozent. 33 Prozent der Kroaten sind bisher vollständig geimpft, in Österreich sind es 47 Prozent.
Grlic Radman betonte, dass Kroatien alle notwendigen Maßnahmen getroffen habe, damit sich die Urlaubsgäste im Land sicher fühlen können. Beide Chefdiplomaten lobten die guten bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Kroatien. Grlic Radman dankte Österreich für die Unterstützung Kroatiens bei dessen strategischen Zielen: der Aufnahme in den Schengen-Raum und in den Euro-Raum. "Die Beziehungen sind hervorragend, aber es besteht noch weiteres Potenzial für eine Vertiefung", so der kroatische Außenminister.
Schallenberg lobte die "unglaubliche Erfolgsgeschichte" Kroatiens in den 30 Jahren seit der Unabhängigkeit des Landes. "Und diese Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt, ich freue mich sehr, dass Kroatien bald dem Schengen-Raum beitreten wird", sagte er. Die Schengen-Mitgliedschaft sei auch eine große Verantwortung, aber positiv sei, dass Österreich und Kroatien dadurch noch mehr zusammenarbeiten werden. "Weil damit ist endgültig klar, die kroatische Grenze ist auch die österreichische Grenze", sagte Schallenberg und sicherte Kroatien "jede Form der Unterstützung" im Bereich der Migration zu.
Kommentare