Auch Kreml reagiert auf Musks "Friedensplan" – und weist ihn zurück
Am Montagabend hat US-Milliardär Elon Musk mit einem "Plan für den Frieden" die Wut der ukrainischen Regierung auf sich gezogen. Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla ließ seine mehr als 107 Millionen Follower auf Twitter am Montag über einen Vierpunkteplan abstimmen. Die Reaktionen aus der ukrainischen Politik ließen nicht lange auf sich warten. Und mittlerweile hat der Tweet auch eine Antwort aus dem Kreml bekommen.
"Es ist doch positiv, dass jemand wie Elon Musk nach einem friedlichen Ausweg aus der Situation sucht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag laut Staatsagentur Ria Nowosti. "Was aber die Durchführung von Referenden betrifft, haben die Einwohner bereits ihre Meinung geäußert", so Peskow. "Und hier kann nichts anderes gelten", sagte der Kreml-Sprecher weiter.
Musk hatte auf Twitter einen neutralen Status für die Ukraine, den Verzicht des Landes auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim und neue Referenden unter UN-Aufsicht zur staatlichen Zugehörigkeit der anderen russisch besetzten Gebiete vorgeschlagen. Nach entrüsteten Antworten aus Kiew stellte Musk einen neuen Vorschlag zur Debatte: Die Menschen auf der Krim und im Donbass sollten darüber abstimmen, ob sie Teil der Ukraine oder Russland sein wollten.
Gegenschlag
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lancierte auf Twitter eine eigene Umfrage mit der Frage: "Welchen Elon Musk mögen Sie mehr? Einen, der die Ukraine unterstützt. Einen, der Russland unterstützt." Innerhalb von kurzer Zeit beteiligten sich mehrere hunderttausend Menschen an der Umfrage.
Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hatte für Musks Vorschlag überhaupt ganz wenig übrig. In einem Tweet schrieb er in Richtung Milliardär: "Fuck off is my very diplomatic reply to you" (deutsch: Verpiss dich ist meine sehr diplomatische Antwort für dich). In einem weiteren Tweet schrieb er: "Jetzt wird kein Ukrainer jemals deinen verdammten Tesla-Scheiß kaufen. Also viel Glück."
Litauens Präsident Gitanas Nauseda kritisierte Musk: "Wenn jemand versucht, die Räder Ihres Tesla zu stehlen, macht ihn das nicht zum rechtmäßigen Eigentümer des Autos oder der Räder. Auch wenn Sie behaupten, dass beide dafür gestimmt haben", schrieb der Staatschef des baltischen EU- und NATO-Landes in der Nacht zu Dienstag an Musk gerichtet auf Twitter.
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