Argentinischer Minister: U-Boot-Besatzung tot

Die ARA San Juan auf einem Archivbild.
Das U-Boot war am Mitte November spurlos verschwunden. Erstmals offizielle Bestätigung, das menschliches Leben nicht mehr möglich ist.

Argentiniens Verteidigungsminister hat erstmals offiziell vom Tod der Besatzung des vermissten U-Boots gesprochen. Bisher hatte die Marine diesen Begriff vermieden und gesagt, die Suche nach Überlebenden an Bord der seit rund drei Wochen verschollenen "ARA San Juan" sei eingestellt worden.

Argentinischer Minister: U-Boot-Besatzung tot
Argentine President Mauricio Macri (R) speaks next to Defence Minister Oscar Aguad, during a press conference after a meeting with the high command of the Argentine Navy at their headquarters on November 24, 2017. Argentina's President Mauricio Marci on Friday demanded an inquiry to "know the truth" about what happened the missing San Juan submarine that disappeared with the loss of 44 crew members. Speaking to reporters at the headquarters of the Argentine navy, Macri said the tragedy "will require a serious, in-depth investigation that will yield certainty about what has happened." / AFP PHOTO / JUAN MABROMATA

Verteidigungsminister Oscar Aguad bestätigte den Tod der 44 Besatzungsmitglieder am Montag (Ortszeit) als Antwort auf eine Interviewfrage, ob alle Menschen an Bord des U-Boots tot seien: "Genau, so ist es." Einem Bericht der Marine zufolge sei "menschliches Leben nicht vereinbar" mit den extremen Umweltbedingungen in der Unglücksregion und der seit dem Unglück vergangenen Zeit, sagte Aguad dem Sender Todo Noticias.

Mitte November verschwunden

Das U-Boot war am 15. November spurlos verschwunden. Es wird davon ausgegangen, dass es an Bord eine Explosion gab, womöglich wegen eines Kurzschlusses. Der Minister fügte hinzu, es gebe einen Korruptionsverdacht bei Modernisierungsarbeiten, die an dem U-Boot von 2007 bis 2014 durchgeführt worden waren. Es habe Berichte gegeben, dass etwa minderwertige Materialien verwendet worden seien. Angehörige der Besatzung werfen der Marine schwere Versäumnisse vor.

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