FBI geht Falschmeldung über Explosionen nach

U.S. President Barack Obama (R) greets riders alongside Secretary of Veterans Affairs Eric Shinseki during the Wounded Warrior Project's Soldier Ride to the White House in Washington April 17, 2013, in celebration of the seventh annual Ride. REUTERS/Yuri Gripas (UNITED STATES - Tags: POLITICS)
Hacker fälschten einen Tweet, wonach Obama verletzt sei, nun laufen die Untersuchungen. In Sachen Gift-Brief an den Präsidenten erlitten die Fahnder Rückschläge.

In Washington versteht man keinen Spaß, wenn es um Falschmeldungen bezüglich des Präsidenten geht. Am Dienstag hackten sich Unbekannte in den Twitter-Account der renommierten Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und verkündeten, im Weißen Haus habe es Explosionen gegeben. Präsident Barack Obama sei verletzt. AP stellte bald darauf klar, dass das Konto gehackt worden sei, dem Präsidenten gehe es gut. Aber nach den Anschlägen von Boston und den mit Gift versehenen Briefen an Obama und einen Senator sind die USA in Sicherheitsfragen in höchster Alarmbereitschaft. Die US-Bundespolizei FBI und die Börsenaufsicht SEC gehen nun der Falschmeldung nach.

Der gefälschte Tweet auf dem Account von AP vom Dienstag lautete: "Eilmeldung: Zwei Explosionen im Weißen Haus und Barack Obama ist verletzt". Sofort reagierten die Finanzmärkte: Der Dow Jones fiel um 0,9 Prozent und der Index S&P 500 um 0,8 Prozent. Beide Börsenbarometer erholten sich nach der Entwarnung aber sofort wieder. Innerhalb von drei Minuten verlor der S&P-500-Index nach Reuters-Daten vorübergehend 136,5 Milliarden Dollar (104,7 Mrd. Euro) an Wert, bevor er sich wieder erholte. Kurzzeitig legten auch die US-Staatsanleihen deutlich zu. Ein Händler sprach von "Chaos pur".

Der gefälschte Tweet wurde hunderte Mal weitergeleitet, mehr als 1,9 Millionen Menschen verfolgen AP-Nachrichten über Twitter.

Bekennerschreiben aus Syrien

Später bekannten sich Anhänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu dem Angriff.: "Ups! AP wird von der Syrischen Elektronischen Armee bloßgestellt! Auf Wiedersehen, Obama", schrieb die Gruppe auf ihrem Twitter-Account. Die Syrische Elektronische Armee hatte in den vergangenen Monaten bereits die Twitter-Konten der Nachrichtenagentur AFP und des US-Fernsehsenders CBS kurzzeitig gekapert.

Rückschlag in der Giftbrief-Causa

Auch an anderer gefährlicher Stelle muss ermittelt werden. Nach Entdeckung von mit Rizin versehenen Briefen an Obama und Senator Roger Wicker kommen die Behörden nicht weiter. Zwar hatte es eine Festnahme gegeben, doch alle Vorwürfe gegen den bisherigen Hauptverdächtigen wurden am Dienstag fallen gelassen. Die Briefe waren Anfang vergangener Woche in den Poststellen des Weißen Hauses und des Kongresses abgefangen worden, noch bevor sie ihre Adressaten erreicht hatten. Am Mittwoch war der 45-jährige Elvis-Imitator in seiner Wohnung in Corinth (Mississippi) festgenommen worden.

Im Fokus der Ermittlungen steht nun ein langjähriger Gegenspieler des Unterhaltungskünstlers: Ein Bekannter ihres Mandanten habe ihn mit der Versendung der Giftbriefe gezielt in Schwierigkeiten bringen wollen, sagte seine Anwältin. Der Bekannte bestritt jede Beteiligung an dem Fall. Der nun freigelassene Elvis-Imitator gab an, die letzte Woche sei ein Alptraum gewesen. "Ich achte Präsident Obama".

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