Anti-Terror-Allianz nimmt Mossul ins Visier
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) setzte am Samstag einmal mehr ein Zeichen: Sie sprengte in der von ihr gehaltenen Stadt Mossul eine der größten und ältesten chaldäisch-katholischen Kirchen im Irak in die Luft. Die "Kirche der Jungfrau Maria" war kurz nach der Einnahme Mossuls durch die Islamisten im Sommer 2014 geplündert und die Marienstatue enthauptet worden. In und rund um die zweitgrößte irakische Stadt, wo über Jahrhunderte Christen neben anderen Religionen gelebt haben, gibt es seitdem keine Christen mehr. Sie ergriffen die Flucht vor dem sicheren Tod. Jetzt hat der IS auch die symbolträchtige Kirche pulverisiert.
Zufall oder nicht: Wenig später flog die internationale Anti-Terror-Koalition massive Luftangriffe auf Mossul. Der IS begann dann laut der kurdischen Peschmerga-Armee mit der Evakuierung des Stadtzentrums. Auch auf dem Boden läuft offenbar ein Angriff durch die Peschmerga. Die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria berichtete, der IS sei durch Luftschläge und kurdische Kämpfer aus sieben Orten bei Mossul vertrieben worden seien. Die Peschmerga bestätigten der dpa eine Militäroperation.
Terror in eigenen Reihen
Derweil verschafft ein Bericht der Süddeutschen Zeitung Einblick in das Vorgehen des IS in den eigenen Reihen: Wer Befehle verweigert, wird geköpft – so wie ein Neuankömmling, der sein Handy versteckte. Das berichteten laut SZ dem IS-Wahnsinn Entkommene den deutschen Behörden. Die traumatisierten Heimkehrer schilderten ein Klima von Angst, Misstrauen und Erbarmungslosigkeit. Ein Mann berichtete, er sei, weil er seinen Pass nicht abgeben wollte, in ein "Schlachthaus" eingesperrt worden. Alles sei voll Blut gewesen – dem nicht genug, sei noch eine geköpfte Leiche zu ihm in den Raum geworfen worden. Andere berichten von grausamen "Mutproben". Alles mit einem Ziel: absoluter Gehorsam ohne jedes Mitleid.
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