Drei Festnahmen nach Bombenattentat in Pakistan

Drei Festnahmen nach Bombenattentat in Pakistan
Die Explosion ereignete sich während einer Veranstaltung der konservativ-islamischen Partei Jamiat Ulema-e Islam (JUI-F). Mind. 46 Menschen wurden getötet.

Pakistans Sicherheitsbehörden haben nach einem mutmaßlichen Bombenanschlag mit mehr als 40 Toten drei Verdächtige festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Selbstmordattentäter für die Tat verantwortlich, sagte ein Polizeivertreter am Montag. DNA-Proben des mutmaßlichen Täters sollen untersucht werden. Bei der Explosion in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa waren am Sonntag mindestens 46 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 150 verwundet worden.

Aus dem Archiv: 2018 verheerendster Anschlag in Pakistan seit Jahren

Hintergründe noch unklar

Die genauen Hintergründe des mutmaßlichen Anschlags waren auch am Montag weiter unklar. Die pakistanischen Taliban (TTP), die im Konflikt mit der Regierung in Islamabad stehen, sich aber von den Taliban im Nachbarland Afghanistan unterscheiden, wiesen eine Verantwortung zurück. Pakistans Sicherheitsdienste hielten es für möglich, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hinter der Bombenexplosion steht.

Ziel des mutmaßlichen Bombenattentats war eine Veranstaltung der islamisch-konservativen Partei Jamiat Ulema-e Islam (JUI-F). Hunderte Menschen nahmen an der Versammlung teil. Der Präsident der islamischen Gruppe, Maulana Fazalur Rehman, gilt als Befürworter der Taliban-Herrschaft im Nachbarland Afghanistan. 

Die Taliban sind ein Faktor in Pakistan

Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu schweren Anschlägen in Pakistan. Einen wesentlichen Konflikt tragen die pakistanischen Taliban (TTP) mit der Zentralregierung in Islamabad aus. Diese unterscheiden sich in ihrer Organisation von den Taliban in Afghanistan. Bemühungen über eine Waffenruhe waren in der jüngsten Vergangenheit gescheitert. Auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat viele Anschläge auf Zivilisten und Soldaten verübt.

Der Präsident der islamischen Gruppe, Maulana Fazalur Rehman, führt das Regierungsbündnis mehrerer kleiner Parteien an. Er gilt als Befürworter der Taliban-Herrschaft im Nachbarland Afghanistan. Im Herbst 2023 stehen die nächsten Parlamentswahlen in der Atommacht Pakistan an. In der Vergangenheit verübten Terroristen rund um Wahlen schwere Anschläge auf politische Veranstaltungen.

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