Sextouristen unerwünscht: Amsterdams schwierige Verwandlung

Sextouristen unerwünscht: Amsterdams schwierige Verwandlung
Die Stadt will ihr schmuddeliges Image von Prostitution und Drogen loswerden. Einfach ist das nicht: Anrainer protestieren gegen eine Verlegung des Rotlichtviertels.

249 Fensterbordelle gibt es in De Wallen, in Amsterdams berühmtem Rotlichtviertel. Und hunderte Frauen, die ihre Dienste dort anbieten, und das ist seit vielen Jahren so: Schon im Mittelalter verdingten sich Frauen dort, indem sie ihre Körper verkauften.

Damit soll nun bald Schluss sein. Die Stadt will ihr schmuddeliges Party-Image loswerden, denn für die nur 880.000 Einwohner seien 18 Millionen Touristen pro Jahr zu viel: Horden von Sauftouristen lassen die Bewohner von De Wallen nicht nur nicht schlafen, sondern vermüllen auch große Teile der Stadt, so das Argument.

"Dieser Teil der Stadt droht unbewohnbar zu werden"

Dazu kämen Straßendealer, die wiederum für Kriminalität und damit für eine Atmosphäre der Unsicherheit sorgten. „Dieser Teil der Stadt droht unbewohnbar zu werden“, sagte die grüne Bürgermeisterin Amsterdams, Femke Halsema, unlängst.

In dem mittelalterlichen Viertel, das hauptsächlich aus engen Gässlein besteht, gebe es zudem ein Gesundheitsproblem, sagt sie. Dort drängen sich so viele Menschen, dass Einsatzkräfte bei Notfällen schlicht nicht durchkommen. Vergangenes Jahr bildete sich darum eine Art Bürgerwehr, die „Wallen Watch“, die betrunkene und bekiffte Touristen aus Hauseingängen scheuchte.

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