Die insgesamt 20 Politiker diskutierten über eine ganze Reihe strittiger Themen, wegen derer der Ton innerhalb der Koalition zuletzt deutlich rauer geworden war. Das mögliche Aus für Öl- und Gasheizungen zählt zu den wesentlichsten Streitpunkten.
Laut Koalitionsvertrag soll es ein De-facto-Verbot ab 2024 geben, darauf drängen die Grünen. SPD und FDP sagen, sie wollen Hausbesitzer und Mieter in der aktuellen Situation nicht überfordern.
Ebenfalls umstritten ist die Frage nach dem Infrastruktur-Ausbau. Während die FDP auch Autobahnen ausbauen möchte, um Staus zu vermeiden, wollen die Grünen einen klimafreundlichen Fokus auf den Bahnverkehr legen.
Zweifel zu Mittag
Lindners Anhänger konnten über seinen Tweet nicht nur lachen. Einige zweifelten bereits am Vormittag daran, dass es noch zu einer sinnvollen Einigung kommen würde. „Schlafmangel macht richtig Hoffnung für gute Entscheidungen. Nicht“, schrieb etwa einer. „Nach müde kommt blöd“, lautete ein anderer Kommentar.
Und tatsächlich: Obwohl Kanzler Scholz sich bezüglich eines baldigen Maßnahmenpakets zuvor noch zuversichtlich gezeigt hatte, wurde es am Montag nichts mehr mit den Entscheidungen. Nach 20 Stunden brachen die Parteien ihre Beratungen vorläufig ab, am Dienstag soll es weitergehen.
"Vertrauensvoll und konstruktiv"
Die Beteiligten seien „in vertrauensvollen und konstruktiven Gesprächen weit vorangekommen“, hieß es am Nachmittag. Vertagt wurde jedoch nicht, um sich auszuruhen, wie Twitter-Nutzer es den Spitzenpolitikern rieten. Wegen einer Sitzung im niederländischen Rotterdam am Montagnachmittag habe man unterbrochen. Pressekonferenzen, die für Montag geplant gewesen waren, wurden abgesagt.
Und so ist nach wie vor unklar, in welchen Farben die Ampel bei diesen heiklen Fragen leuchten wird. Dass am Dienstag alle drei Parteispitzen zufrieden ins Bett gehen, ist unwahrscheinlich – zu gegensätzlich sind die Haltungen bei einigen Themen. Und mit einem Vorhaben im Koalitionsvertrag hat die Ampel auch ohne Einigung bereits gebrochen: keine Nachtsitzungen.
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