Algerien: Proteste gegen erneute Kandidatur von Bouteflika

Demonstrationen gegen Bouteflika auch in Frankreich
Die Demonstrationen gegen eine mögliche fünfte Amtszeit des altersschwachen Staatschefs reißen nicht ab.

Die Proteste in Algerien gegen die erneute Kandidatur des altersschwachen Staatschefs Abdelaziz Bouteflika bei der Präsidentenwahl reißen nicht ab. Journalisten und Augenzeugen berichteten am Mittwoch, im Zentrum der Hauptstadt Algier und in anderen Regionen seien Tausende Studenten auf die Straße gezogen. Dabei riefen sie unter anderem "Das Volk will einen Regimewechsel".

Bereits in den vergangenen Tagen war es in dem nordafrikanischen Land zu großen Demonstrationen gegen Bouteflika gekommen. Der 82-Jährige hatte am Sonntag offiziell seine Kandidatur für die Wahl am 18. April eingereicht. Sollte er gewinnen, wäre es seine fünfte Amtszeit.

Beeinträchtigt nach Schlaganfall

Bouteflika ist seit einem Schlaganfall auf einen Rollstuhl angewiesen, das Sprechen fällt ihm schwer. In der Öffentlichkeit zeigt er sich nur selten. Derzeit hält er sich für eine medizinische Behandlung in Genf auf. Kritiker bezweifeln, dass er noch in der Lage ist, das Land zu regieren. Algeriens Führung weist das zurück.

Eine 22 Jahre alte Demonstrantin sagte der Deutschen Presse-Agentur in Algier, Berichte einer Schweizer Zeitung über Bouteflikas Gesundheitszustand vergrößerten die Entschlossenheit der Straße, an ihrer Haltung festzuhalten. Das Blatt "Tribune de Genève" hatte berichtet, der Zustand des Präsidenten sei prekär, wenn auch keine unmittelbare Lebensgefahr bestehe. Eine Quelle nannte die Zeitung jedoch nicht. Algeriens Führung äußerte sich zu dem Bericht nicht.

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