Aleppo: UNO warnt vor Zerstörung bis Weihnachten
Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, hat vor einer völligen Zerstörung des östlichen Teils von Aleppo im syrischen Bürgerkrieg gewarnt. Wenn das Bombardement so weitergehe wie derzeit, dann "wird es zu Weihnachten kein Ost-Aleppo mehr geben", sagte de Mistura im Interview der Süddeutschen Zeitung (Freitag).
Er habe den Eindruck, dass die syrische Führung dort eine beschleunigte militärische Entscheidung anstrebt. Im belagerten Osten der umkämpften syrischen Stadt Aleppo sind nach seinen Angaben schätzungsweise 255.000 Menschen eingeschlossen.
"Große Tragödie für die Menschen"
Den Regierungstruppen könne es zwar gelingen, die Rebellengebiete in Ost-Aleppo zu übernehmen, "wenn es fast zerstört ist", sagte de Mistura. In diesem Fall drohe aber eine "große Tragödie für die Menschen", und es würde "Zehntausende Flüchtlinge geben, die sich Richtung Türkei bewegen". De Mistura hatte am Wochenende versucht, eine Waffenruhe für Ost-Aleppo zu erreichen, das Regime von Präsident Bashar al-Assad habe jedoch abgelehnt.
Nahrungsmittel gehen zur Neige
Das Internationale Rote Kreuz warnte unterdessen vor einer weiteren Zuspitzung der humanitären Lage in Aleppos Rebellengebieten. "Die Lebensmittelvorräte in östlichen Teil der Stadt gehen zur Neige", sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Ingy Sedky, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Viele Grundnahrungsmittel seien sehr teuer oder gar nicht mehr zu kaufen.
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