Völliger Truppenabzug möglich

Die USA erörtern "jede Option" – am Freitag wird dies Thema beim Treffen zwischen den Präsidenten Obama und Karzai sein.

Die USA schließen einen völligen Truppenabzug aus Afghanistan nicht aus: Es sei noch unklar, ob nach 2014 noch weitere US-Soldaten im Land bleiben sollen, sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Ben Rhodes, am Dienstag. "Wir wollen keine Optionen ausschließen."

Der Abzug der internationalen Truppen vom Hindukusch ist zwar seit längerem für Ende 2014 geplant. Unklar ist bisher aber, ob nicht noch kleinere US-Kontingente vor Ort bleiben sollen.

Die Frage dürfte auch zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem afghanischen Kollegen Hamid Karzai am Freitag im Weißen Haus erörtert werden. Erstmals seit seiner Wiederwahl trifft sich Obama mit Karzai. Es gehe um "unsere gemeinsame Vision einer andauernderen Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Afghanistan". Für Donnerstag ist zunächst ein Treffen mit Außenministerin Hillary Clinton geplant.

In den USA will Karzai nach Angaben der afghanischen Botschaft in Washington über ökonomische, militärische und politische Details der künftigen Kooperation sprechen. Dabei gehe es auch um "die Ausrüstung und Stärkung der afghanischen Sicherheitstruppen" in der Zeit nach dem Abzug der Nato-Truppen. Ab dem nächsten Jahr sollen die Afghanen die Verantwortung für den Schutz des Landes am Hindukusch übernehmen.

Die USA haben bereits ein bilaterales Abkommen mit Afghanistan abgeschlossen, das für das Jahrzehnt von 2014 bis 2024 gilt. Obama hatte es Anfang Mai bei einer Blitzvisite in Kabul mit Karzai unterzeichnet. Eine konkrete Stärke der US-Truppen ist darin aber nicht genannt.

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