24.000 Menschen fliehen vor Gefechten in Kunduz

Die Kämpfe in der Provinzhauptstadt Kunduz halten an.
Laut afghanischem Flüchtlingsministerium könnte die Zahl bis auf 100.000 Menschen steigen.

Fast 24.000 Menschen sind in den vergangenen Tagen aus der umkämpften nordafghanischen Provinzhauptstadt Kunduz geflohen. Das berichteten die Vereinten Nationen in einer Sonntagnacht versandten Stellungnahme. Nach Angaben des humanitären Arms der UN, OCHA, kommen die meisten Binnenflüchtlinge in der Nachbarprovinz Takhar an, andere gingen nach Balkh, Sar-e Pul und Kabul. Sie bräuchten ein Dach über dem Kopf, Essen, sanitäre Einrichtungen und medizinische Hilfe. Laut afghanischem Flüchtlingsministerium könnten es bis zu 100.000 Flüchtlinge werden.

20 US-Luftangriffe gegen Taliban

Die Kämpfe in der wichtigen Provinzhauptstadt dauern auch nach einer Woche noch an. Die Innenstadt ist nach Regierungsangaben gesichert. Gefechte seien vor allem am Stadtrand im Gange, sagte Polizeisprecher Mafosullah Akbari am Montag. Ein Provinzratsmitglied, Saied Assadullah Sadat, sagte jedoch, insgesamt habe sich in einer Woche wenig geändert. Spezialkräfte befreiten Gegenden in der Nacht von den Taliban, die aber in der Früh wieder zurückschlugen. Nach Medienangaben haben US-Jets in den vergangenen Tagen mehr als 20 Luftangriffe gegen Talibanstellungen geflogen, um den afghanischen Streitkräften zu helfen.

Vor acht Tagen hatten die radikalislamischen Taliban die Stadt von mehreren Seiten aus angegriffen. Kunduz ist die viertgrößte Stadt des Landes. Bis 2013 war dort auch die Bundeswehr stationiert.

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