Ägypten: Hardliner der Muslimbruderschaft getötet

Mohammed Kamal war einer der Hardliner der Islamisten.

Ägyptische Sicherheitskräfte haben einen einflussreichen Führer der verbotenen islamistischen Muslimbrüder getötet. Mohammed Kamal, der der Gründer des "militärischen Flügels" der Bruderschaft gewesen sein soll, sei zusammen mit einem weiteren Mitglied bei einer Schießerei in Kairo gestorben, teilte das Innenministerium mit.

Wohnung gestürmt

Diese hätten zuerst das Feuer eröffnet, als Einsatzkräfte in der Nacht auf Dienstag ihre Wohnung in der Hauptstadt stürmten. Ein Sprecher der Muslimbrüder dagegen berichtete, Kamal sei erst von den Behörden entführt und dann getötet worden.

Dem bekannten Experten Mochtar Awad von der George Washington Universität in den USA zufolge gehörte Kamal zu den Hardlinern unter den Muslimbrüdern. Quellen, die der Bruderschaft nahestehen, hätten ihn wiederholt mit der ansteigenden Gewalt ihrer Unterstützer in Verbindung gebracht, sagt er.

Mit Mursi war ein Muslimbruder sogar Präsident

Die einflussreiche Bewegung stellte mit Mohammed Mursi 2012 den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens, nachdem Langzeitherrscher Hosni Mubarak 2011 während der arabischen Aufstände gestürzt wurde. Ein Jahr später wurde er nach Massenprotesten von der Armee unter Abdel Fattah al-Sisi abgesetzt. Al-Sisi wurde neuer Präsident des Landes und verfolgt mit seiner autoritären Führung alle Muslimbrüder - egal ob moderat oder radikal - und bezeichnet sie als Terroristen.

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