70.000 Flüchtlinge sitzen in Griechenland fest

70.000 Flüchtlinge sitzen in Griechenland fest
Hilfsorganisationen werfen der EU bewusstes Wegschauen und ausbleibende Hilfe für Flüchtlinge vor.

Mehr als 2.000 Migranten versuchten am Wochenende, die griechisch-nordmazedonische Grenze zu stürmen, wurden jedoch von Polizeikräften davon abgehalten. Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt.

Die Migranten wollten in einer – wie sie es nannten – „Karawane der Hoffnung“ zu Fuß über die Grenze Griechenlands und Nordmazedoniens nach Mitteleuropa marschieren.

In den vergangenen Tagen hatte das Gerücht im Internet die Runde gemacht, die Grenze zu Nordmazedonien sei geöffnet worden. „Das ist eine Lüge. Die Grenze wird nicht geöffnet“, betonte der griechische Migrationsminister Dimitris Vitsas wiederholt im Fernsehen.

Mehr als 70.000 Migranten sitzen derzeit in Griechenland fest. Organisationen wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR prangern an, dass die EU wegschaue und ihnen nicht helfe. Auch das Abkommen mit der Türkei, das seit drei Jahren hält, kritisieren sie. Dadurch werde den Migranten weder in Griechenland noch in der Türkei geholfen. In griechischen Lagern herrschten „menschenunwürdige Zustände“, die Migranten müssten „zwischen Müll, Ratten und Kakerlaken leben“.

Antonis Rigas, Einsatzleiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Griechenland, macht dafür vor allem die EU verantwortlich: „Der Plan scheint zu sein, die schlimmen Zustände hier zu halten, damit weitere Flüchtlinge abgeschreckt werden“, sagte er in einem Interview.

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