13 Millionen Menschen im Jemen hungern

Rund die Hälfte der Bevölkerung steht am Rande des Verhungerns. 365 Kindern zählen zu den Todesopfern, unzählige haben keinen Zugang zu ausreichender Nahrung.
Der Bürgerkrieg zeigt verheerende Auswirkungen: Seit März sind 4.000 Menschen ums Leben gekommen.

Im Bürgerkriegsland Jemen sind seit März nach UN-Angaben knapp 4000 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mitteilte, waren mit 1859 Getöteten rund die Hälfte der 3984 Opfer Zivilisten. Zudem seien etwa 19.300 Menschen bei den Kämpfen am Boden und bei Luftangriffen verletzt worden.

Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten hatten weite Teile des Landes erobert und Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi im März zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen. Seitdem bombardiert ein vom Nachbarland geführtes Militärbündnis Houthi-Stellungen. Gegner der Aufständischen drängten diese zuletzt im Süden des Landes zurück.

Kollaps

Durch die Gewalt steht der bitterarme Jemen seit Wochen vor dem Kollaps. Die Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichte am Dienstag Zahlen, nach denen fast jeder Zweite der etwa 26 Millionen Einwohner nicht genug zu essen habe. "Und die Hälfte von diesen steht am Rande des Verhungerns", heißt es in der Mitteilung. Seit März sei die Zahl der Menschen ohne Zugang zu ausreichender Nahrung um 2,3 Millionen gestiegen - die höchste Zahl, die das Land je verzeichnet habe.

Die Lieferung von Gütern wird dabei vor allem durch eine Seeblockade der Militärkoalition erschwert. Neben Nahrung fehlt es unter anderem auch an Medizin und Treibstoff. Zudem breiten sich erste Seuchen in dem Land aus.

Im Moment herrscht im Jemen eine von dem saudischen Bündnis einseitig verkündete humanitäre Feuerpause. Doch die Gewalt zwischen Houthi-Rebellen und Regimeanhängern setzte bereits kurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe wieder ein.

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