Annan wirft das Handtuch als UNO-Gesandter
Immer wieder Hürden und kaum ein Erfolg. Dass der UNO-Sondergesandte für Syrien, Kofi Annan, seine Vermittlerrolle im Syrien Konflikt aufgibt, ist wenig verwunderlich. Mit Ende August hört Annan offiziell auf. Dies teilte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am Donnerstag in New York mit.
Vorausgegangen waren mehrere vergebliche Vermittlungsversuche Annans in dem Konflikt. Mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elaraby, sei er in Gesprächen über einen Nachfolger, sagte der UNO-Generalsekretär.
Annan begründete seinen Abschied bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Genf mit Angriffen gegen seine Person im UNO-Sicherheitsrat. Er habe "nicht alle Unterstützung bekommen, die der Fall verdient", sagte der frühere UNO-Generalsekretär. Zugleich kritisierte er die Uneinigkeit des UNO-Sicherheitsrats im Syrien-Konflikt. "Es gibt Unstimmigkeiten innerhalb der internationalen Gemeinschaft", was seine Aufgabe erschwert habe. Sein Nachfolger werde möglicherweise neue Ansätze finden müssen, so Annan, der aber die Hoffnung äußerte, dass sein Sechs-Punkte-Plan zur Befriedung Syriens weiterhin relevant bleiben werde.
Ban:"Großes Bedauern"
Ban teilte den Rückzug seines Amtsvorgängers "mit großem Bedauern" mit. Er sei Annan zu höchstem Dank für den selbstlosen Einsatz, für sein diplomatisches Geschick und das Ansehen verpflichtet, das er in das Amt mitgebracht habe, schrieb Ban in einer Mitteilung. Auch Russland, das im UNO-Sicherheitsrat mehrere Syrien-Resolutionen torpediert hatte, bedauerte den Abschied Annans. "Wir nehmen diese Nachricht mit Bedauern auf und hoffen, dass Kofi Annan im verbleibenden Monat trotz schwerer Bedingungen noch Erfolge erzielen kann", sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax.
Annan war am 24. Februar zum gemeinsamen Vermittler der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga ernannt worden, um sich für das Ende der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen einzusetzen. Im April hatte er einen Waffenstillstand zwischen der Regierung von Bashar al-Assad und der Oppositionsbewegung ausgehandelt, an den sich beide Seiten in der Folge aber nicht hielten. In den vergangenen Wochen hatten die gewaltsamen Auseinandersetzungen in Syrien an Schärfe gewonnen.
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