Aktienbetrug: 38 Millionen Euro Schaden

Aktienbetrug: 38 Millionen Euro Schaden
Ein in Österreich lebender Deutscher und ein Kanadier sollen Goldaktienbetrug im großen Stil betrieben haben.

Ein (mutmaßlicher) Goldaktienbetrug großen Stils soll von Salzburg aus geplant und durchgeführt worden sein. Zahlreiche Anleger wurden offensichtlich betrogen, die zuständige Staatsanwaltschaft geht von mindestens 38 Millionen Euro Schaden aus. Kurios: Der Hauptverdächtige dürfte dennoch unbescholten bleiben, da solche Manipulationen in Österreich lediglich ein Verwaltungsdelikt darstellen.

Hunderte Kleinanleger

Die Idee für die Marktmanipulation hatten offenbar der 32-jährige in Österreich lebende Deutsche Pascal G. und Aly M., ein Freund von ihm aus Kanada. "Der 33-jährige Nordamerikaner besorgte massenweise Aktien der Goldhandelsfirma De Beira Goldfields Inc", berichtet die Stuttgarter Staatsanwältin Claudia Krauth dem KURIER. Preis der Aktie damals: 1,40 bis 2,50 Euro.

Über einen befreundeten Journalisten und einen Geschäftsführer in Bayern wurden Meldungen in Medien wie dem deutschen Nachrichtenmagazin Focus lanciert, dass diese Goldhandelsgesellschaft riesige Gewinne erwarte und neue Goldadern entdeckt habe. Hunderte Kleinanleger griffen zu. Der Kurs explodierte binnen weniger Wochen um über 1000 Prozent und die Manipulatoren verkauften ihre Papiere teuer. Anschließend fiel der Kurs wieder in den Keller. Pascal G. wurde in Österreich festgenommen, musste aber mangels strafrechtlicher Relevanz von "Scalping", wie es in der Fachsprache heißt, wieder auf freien Fuß gesetzt werden.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart sucht nun dringend weitere Opfer, auch in Österreich. Sachdienliche Hinweise an 0049/711/921-0

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