700 hustende Hirsche sollen erlegt werden

700 hustende Hirsche sollen erlegt werden
In Tirol herrscht TBC-Gefahr, hunderte Tiere sollen in einem Wildgatter gefangen und getötet werden.

Seit Jahren wütet beim Rotwild im oberen Lechtal eine Tuberkulose-Seuche. Bis Jahresende müssen rund 700 Tiere erlegt werden. Erreicht die Jägerschaft dieses Ziel nicht, wird das verseuchte Rotwild in einem Wildgatter gesammelt und gezielt abgeschossen. Eine drastische, aber notwendige Maßnahme, weil die TBC auch auf Menschen und Rinder übertragbar ist.

"Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Die Tiere werden, sollte es notwendig sein, von speziell geschulten Jägern tierschutzgerecht und unter amtlicher Veterinäraufsicht erschossen", erklärt Amtstierarzt Johannes Fritz. "Der Großteil des Fleisches, das die Leute bei Wildwochen essen, stammt von Tieren aus Zuchtgattern und nicht aus der freien Wildbahn."

Bundesheer

Der Zaun erstreckt sich über rund 3,5 Kilometer Länge, ist 2,80 Meter hoch und umgrenzt etwa 22 Hektar Fläche. "70 Mann des Bundesheeres haben ihn an zwei Wochenenden in unzähligen Stunden errichtet", sagt Fritz. Noch ist er offen. Doch sollte bis Jahresende das Reduktionsziel nicht erreicht werden, "schließen wir die rund 14 Öffnungen nach und nach und sammeln die Tiere". Voriges Jahr wurden zwischen 400 und 500 Stück Rotwild geschossen, heuer "muss eben ein bisschen mehr erlegt werden".

Probleme mit TBC sind in diesem Gebiet nicht neu. "Im Bezirk Reutte wurden prophylaktisch über 1000 Leute untersucht und in Tirol haben wir in den letzten Jahren 60.000 Tiere getestet."

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