50 Jahre Haft für Warlord Charles Taylor

50 Jahre Haft für Warlord Charles Taylor
Liberias Ex-Diktator wird den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Er wurde der Mitwirkung an Kriegsverbrechen schuldig gesprochen.

Der frühere liberianische Diktator Charles Taylor ist wegen Mitschuld an Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Da das UN-Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag ihm am Mittwoch die bereits abgesessene Zeit in Gewahrsam anrechnete, bleiben knapp 44 Jahre. Das kommt für den 64-Jährigen einer lebenslangen Strafe gleich. Er kann in Berufung gehen. Die Staatsanwaltschaft hatte 80 Jahre gefordert.

Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit Taylors Mitschuld an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bürgerkrieg Sierra Leones. Zwar habe Taylor die Täter lediglich unterstützt. Jedoch bringe seine damalige Position als Präsident Liberias besondere Verantwortung mit sich.

Blutdiamanten

Taylor unterstützte die Kriegsherren im Nachbarland und ließ sich mit Blutdiamanten bezahlen, die er an schöne Frauen wie das britische Top-Model Naomi Campbell verschenkte. Sie musste vor dem UN-Sondertribunal aussagen.

In dem mehr als zehnjährigen Konflikt mordeten, vergewaltigten und verstümmelten Milizen die Bevölkerung und zwangen Kinder zum Dienst als Soldaten. Insgesamt wurden mehr als 50.000 Menschen getötet.

Der Strafprozess in Den Haag kann durchaus als historisch gewertet werden: Taylor ist das erste Ex-Staatsoberhaupt seit den Nürnberger Prozessen, das von einem internationalen Gericht bestraft wird. Er musste sich für seine Taten im Zeitraum zwischen November 1996 und Jänner 2002 verantworten.


Kommentare