Renate erzählt
Renate blickt auf ein Leben zurück, das lange Zeit von Hierarchien, Gewalt und psychischem Druck geprägt war. Sie ist eine jener Frauen, die den Mordversuch ihres Partners überlebt haben. Ein versuchter Femizid, für den der Mann später auch verurteilt wurde. „Ich bin als konservatives Landmädchen in der tiefsten Pampa in der Südsteiermark aufgewachsen. Frauen wurden dort sehr unterwürfig erzogen, ein Studium war eine Illusion. Familie sollte ich gründen, das war, ging es nach meinen Eltern, meine einzige große Lebensaufgabe.“ Von der Mutter sei sie geschlagen worden, der Vater hätte sie psychisch terrorisiert. Frauen hätten für ihn nie viel Wert gehabt.
Im Alter von 18 Jahren zieht zu einem jungen Mann, den sie kurz zuvor kennengelernt hatte. Was anfänglich nach einer Verbesserung aussah, entpuppt sich rasch als Enttäuschung. „Die Verbote gingen weiter. Denn er war ein sehr eifersüchtiger Mann.“ So habe er ihr nicht erlaubt, mit anderen Männern zu reden. Auch in dieser Familie hätte ein traditionelles, rückständiges Frauenbild mit all seinen für Renate negativen Auswüchsen geherrscht. „Im Endeffekt musste ich alles tun, was er wollte. Seine Eltern hatten die gleiche Einstellung. Frauen sind Gebärmaschinen, praktisch für den Haushalt und für einen einfachen Job.“
Renate nimmt schließlich all ihren Mut zusammen und sagt ihm, dass sich trennen möchte. „Dann brach die Hölle los.“ An den Tag, an dem der „Vorfall“ , wie sie dazu sagt, geschehen ist, kann sie sich nur noch teilweise erinnern. Es war Valentinstag im Jahr 2002, als er Renate angriff. Sie hat schwere Kopfverletzungen und wird mit der Rettung ins Grazer Krankenhaus gebracht. Die Angehörigen werden vorgewarnt. Es schaue sehr schlecht aus, sie werde sofort operiert. Im Podcast-Gespräch erzählt Renate, wie sie es geschafft hat, ein angstfreies Leben zu führen. Sie erzählt außerdem, was ihr bei der körperlichen und psychischen Genesung geholfen hat. Sie will auch anderen Betroffenen helfen.
Dieser Podcast entsteht mit freundlicher Unterstützung der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft. Verantwortung für soziale Anliegen hat bei Zürich Tradition. Als Teil der Gesellschaft will Zürich dazu beitragen, eine bessere Zukunft zu gestalten. Risken können Menschen daran hindern, ihr volles Potenzial zu entfalten und ihre Ziele zu erreichen. Als Versicherung versteht Zürich etwas von Risken und wie man sich davor schützen kann.
Es gibt aber auch Risken, die sich nicht durch einen Versicherungsvertrag abdecken lassen: Armut, Behinderung, Arbeitslosigkeit, Flucht und soziale Benachteiligung. Das nimmt Zürich zum Anlass für ihr soziales Engagement. Mehr dazu finden Sie unter https://www.zurich.at/ueber-zurich/unsere-werte
HILFSANGEBOTE
- Frauenhelpline unter 0800 222 555
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- Weisser Ring Opfernotruf 0800 112 112
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- Männernotruf 0800 246 247
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