Triathlon-Achtjahresplan soll Österreich wieder voranbringen

Triathlon-Achtjahresplan soll Österreich wieder voranbringen
Mithilfe eines Achtjahresplans will der österreichische Triathlonverband (ÖTRV) bei Olympia wieder einmal richtig anschreiben. Bei den fünf Sommerspielen seit der Einführung der Sportart per Sydney 2000 hat es nur Kate Allen in die Top 25 geschafft. Neben ihrem Gold-Coup von Athen 2004 war die gebürtige Australierin in Peking 2008 14. In Tokio 2020 und 2024 sollen wieder Spitzenplatzierungen her.

Bei den Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro war der 37. Platz von Sara Vilic am Samstag an der Copacabana die beste rot-weiß-rote Ausbeute. Zwar muss der verletzungsbedingte Ausfall der aussichtsreichen Lisa Perterer erwähnt werden, dennoch blieb das Abschneiden des Rio-Trios klar auch unter den Verbandserwartungen. In Rio fiel auf, dass Vilic, Julia Hauser und Thomas Springer schon nach dem Schwimmen aus dem Rennen waren.

"Wir können nicht zufrieden sein, auch die Sportler sind nicht zufrieden", sagte ÖTRV-Sportdirektor Robert Michlmayr zur Austria Presse Agentur. "Sie können mehr." Vilic sei quasi sonst in jedem Rennen in der ersten Radgruppe, beim WM-Rennen in Stockholm war sie als Sechste aus dem Wasser gekommen. "Der Rennverlauf war für Sara genau richtig, nur war sie nicht in der Gruppe, in die sie gehört." Auch Springer würde sonst nie so abreißen.

Alle drei Athleten seien harte Arbeiter, das Zuviel an Motivation habe aber etwa bei Springer (47.) wohl ins Gegenteil umgeschlagen. Michlmayr: "Die allerhöchste Frequenz beim Schwimmen bedeutet nicht immer die höchste Geschwindigkeit. Er wollte alles zerreißen. Man muss ruhig und konzentriert bleiben." Vilic hingegen habe vor dem Start einen fokussierten, konzentrierten, nicht übermotivierten Eindruck gemacht. "Sie kann aber definitiv mehr."

Im Achtjahresplan läge der Hauptfokus auf Tokio 2020, ein Nebenfokus bereits auf den noch nicht vergebenen Spielen 2024. "Wir stehen für die nächsten vier Jahre, also für die nächste Olympiade, deutlich besser da als wir vor vier Jahren gestanden sind", zeigte sich Michlmayr überzeugt. Schon für Tokio sieht er neben Perterer, Vilic, Hauser und Springer auch Lukas Pertl und Luis Knabl als Ticket-Anwärter. Und weitere Junge kämen nach.

"Ich nehme eine große Erfahrung aus Tokio mit", sagte Vilic nach ihrem Rio-Rennen. "Ich werde jetzt vier Jahre auf Tokio schauen und es da um einiges besser machen." Für sie geht es wie für Springer nun zum WM-Serienrennen am ersten September-Wochenende in Edmonton. Zwei Wochen danach steht in Cozumel/Mexiko noch das WM-Finale an, in dessen Rahmen Hauser die U23-WM bestreiten wird.

Die für Perterer erst in der Woche vor dem Rennen nachnominierte Wienerin muss sich eine neue Trainingsgruppe suchen, da ihr Coach Darren Smith aufhört. "Ich habe schon eine neue Gruppe im Auge", verriet die 22-Jährige. "Die ist hauptsächlich in Europa aktiv, in Spanien. Ich möchte unbedingt einen Trainer für die nächsten vier Jahre haben. Von der Erfahrung her hat mir mein Antreten in Rio sehr viel gebracht."

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