Siebenkampf-"Diamant" Dadic packt das London-Feeling aus

Siebenkampf-"Diamant" Dadic packt das London-Feeling aus
EM-Bronze in Amsterdam ist für Ivona Dadic der Ansporn für noch härtere Arbeit gewesen. Das Ziel der Siebenkämpferin ist es, auch weltweit schnell ganz an die Spitze zu kommen. Mit nur 22 Jahren tritt die Oberösterreicherin zum zweiten Mal bei Olympia an, vor vier Jahren in London war die ÖLV-Rekordlerin 25. In Rio absolviert sie am Freitag und Samstag ihre Disziplinen.

Besonders in Erinnerung ist ihr aus London der Einmarsch ins Stadion vor der ersten Disziplin geblieben. "Auf einmal sind da 80.000 Leute und du kennst dich nicht aus, was da eigentlich abgeht. Ich will den Wettkampf in Rio genießen, wie ich es in London schon gemacht habe." Mit 18, was nicht selbstverständlich gewesen sei. "Ich bin gut mit der Nervösität zusammengekommen. Ich hoffe, dass mir das jetzt wieder gelingt. Ich bin einfach motiviert und werde jetzt noch einmal richtig Gas geben", sagte sie zur APA - Austria Presse Agentur.

Auch vom Olympiastadion in Rio ist sie begeistert. "Es ist riesig, es war cool, schon einmal reinzugehen", sagte Dadic, die eine "sehr gute" finale Vorbereitung in Österreich absolvierte. "Ich bin verletzungsfrei durchgekommen, das ist das Wichtigste. Ich freue mich, dass ich gut trainieren konnte." Ihrem Haupttrainer Gregor Högler sei es gelungen, sie nach der EM für einen weiteren Saison-Höhepunkt fit zu bekommen. "Ich glaube, ich bin in einer sehr guten Form. Ich konnte sie halten und vielleicht ist sie noch ein bisschen besser."

Wenn die Bedingungen mitspielen und sie gut in den Wettkampf starte, könnte es ihr vielleicht noch einmal gelingen, so eine Punkteanzahl (6.408) wie in Amsterdam zu schaffen. "Ich habe nichts mehr zu verlieren, ich schaue von Disziplin zu Disziplin. Und wenn einmal eine nicht so rennt, wie ich es mir vorstelle oder gern hätte, mache ich einfach weiter, denn abgerechnet wird zum Schluss."

Dadic liebt den Mehrkampf. "Ich habe den Kopf dazu, hart zu arbeiten. Und deswegen renne ich auch die 800 m gern, weil ich einen Schädel dafür habe. Wenn es drauf ankommt und ich rennen muss, dann kann ich rennen."

Betreut wird die Union-St.-Pölten-Athletin von Högler, Inga Babakowa, Philipp Unfried und Wolfgang Adler. "Sie ist ein Diamant für Österreich", sagte die ehemalige Hochspringerin Babakowa über Dadic, auch wenn es an der Technik noch viel zu arbeiten gäbe. "Aber sie ist so talentiert, sie kann eine der Topathletinnen in der Welt werden. Sie ist jung, hat ein Ziel, sie macht es einfach. Ich mag, wie sie die Wettkämpfe angeht, sie ist sehr konzentriert, das ist perfekt."

"Inga ist wirklich eine Bereicherung, eine ehemalige Weltklasseathletin mit viel Erfahrung und eine sehr gute Trainerin", gab Dadic das Kompliment zurück. "Sie hilft mir nicht nur im Training, sondern auch außerhalb. Wie man mit dem umgeht, wenn man mehr im Rampenlicht steht. Sie kümmert sich einfach richtig cool um mich. Ich komme wirklich sehr, sehr gut zurecht mit ihr. Sie hat eine ganz strenge, aber trotzdem auch liebe Art. Sie mag mich gern, und ich mag sie. Sie haut sich rein und hilft mir wo sie kann."

Kommentare