Teurer als tanken

Öffentliches Laden wird nicht billig.

Knapp 21.000 E-Fahrzeuge waren Ende 2018 insgesamt in Österreich unterwegs, so Günter Pauritsch von der Österreichischen Energieagentur

Die überwiegende Mehrheit von ihnen ladet zu Hause. Zusätzlich gibt es, so Pauritsch in seinem Vortrag auf der Fachtagung Elmotion in Wien, bereits 1 öffentlichen Ladepunkt für 4 Fahrzeuge, insgesamt 4866 in Österreich. Unser Land überbietet damit die entsprechende EU-Richtlinie, die bis 2020 für 10 Fahrzeuge 1  öffentlichen Ladepunkt vorschreibt.

Um das heimische Ziel der Energie- und Klimapolitik bis 2030 zu erfüllen, müssen aber bis dahin 1,1 Mio. Batterie-elektrische und Plug-in-Hybrid-Pkw zugelassen sein, die dann laut EU-Richtlinie 113.000 öffentliche Ladepunkte brauchen. Besonders in Städten mit vielen Laterndlparkern, in Wien haben etwa 75 % der Fahrzeugbesitzer keinen eigenen Parkplatz, besteht hier Nachholbedarf.

Darin sehen auch Betreiber von öffentlichen Garagen ein Geschäftsmodell. Ein kundenfreundliches Modell der Bezahlung, nämlich über das gewohnte Parkticket, stellte die Firma Elbl vor. Der Preis: 0,3 € pro kWh sind neben der Parkgebühr zu berappen, damit sich die relativ kostengünstigen 3,7 kW-Ladestellen für den Betreiber rechnen. Positiv für den Kunden: Die Verrechnung erfolgt pro abgegebener kWh, anderswo gilt die Stehzeit, wie viel kWh geladen wurden, weiß der Kunde nicht.

Noch viel teurer sind Schnelllade-Stationen für den Betreiber, der natürlich damit auch Geld verdienen will bzw. muss. 1 kWh kann derzeit bis zu 1,2 € kosten.
Die Mär vom billigen E-Fahren dank Gratis-Strom ist damit obsolet. Öffentliches Laden samt Parkgebühr ist teurer als Benzin-Tanken, so ein Besucher von Elmotion resigniert.

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