Was der neue Toyota Land Cruiser kann
Als Toyota den Vorgänger des Land Cruiser auf den Markt brachte, hatte Österreich noch keinen Staatsvertrag. Das war 1951. Der Name Land Cruiser wurde 1954 eingeführt und seither gibt es den robusten Geländewagen bei den Japanern. Rund 10,4 Millionen Exemplare wurden seit den Anfängen produziert.
Man bleibt den Offroad-Genen auch mit der neuen Generation treu und lässt sich sogar mehr von den Ursprüngen des Autos inspirieren. So steht der Land Cruiser da, kantiger als der Vorgänger, mit steil stehender Frontscheibe und einigen Details, die den Spagat zwischen notwendigen aerodynamischen Maßnahmen und Geländetauglichkeit schaffen. Beispiel: Die sogenannten Spats vor den Vorderrädern sorgen dafür, dass der Luftstrom an die Bremsen geleitet wird, sie sind aber verformbar, wenn es über Stock und Stein geht.
Technisch setzt Toyota auf eine robuste Leiterrahmen-Konstruktion und für den Antrieb sorgt ein Vierzylinder-Diesel mit 205 PS.
Wir fahren den neuen Land Cruiser im Mittleren Atlas-Gebirge in Marokko. Keine Sandwüsten, sondern Stein- und Schotterstraßen bzw. felsiger Untergrund. Bevor es ins Gelände geht, erfahren wir aber eine segensreiche Neuerung am neuen Land Cruiser, nämlich die neue elektrische Servolenkung. Damit fährt sich der Toyota auf dem Untergrund, wo man meistens unterwegs ist, nämlich Asphalt (auch wenn Autos wie der Land Cruiser öfter im Gelände bewegt werden als irgendwelche SUV), komfortabel und lässt sich exakt genug dirigieren. Zum angenehmen Fahreindruck trägt auch die verbesserte Geräuschisolierung bei. Von den Anstrengungen des Diesels hört man nur ein Brummen und die neue 8-Gang-Automatik schaltet perfekt.
Der Land Cruiser fährt mit permanentem Allradantrieb und überarbeitet hat man auch die Differenziale in der Mitte und an der Hinterachse. Abhängig von der Ausstattung verfügt der Offroader über einen entkoppelbaren Stabilisator an der Vorderachse.
Toyota Land Cruiser
Gelände
Von der befestigten Straße biegen wir ab ins Gelände und dort demonstriert der Toyota seine uneingeschränkte Offroad-Tauglichkeit – wobei wir nicht einmal spezielle Offroad-reifen montiert haben. Mit einem kleinen Hebel aktiviert man die Geländeuntersetzung, die Schalter für die Differenzialsperren sind an der Mittelkonsole gut erreichbar, ebenso der Schalter für die Fahrmodi (wie bei solchen Autos üblich kann man für den jeweiligen Untergrund das passende Programm wählen) und den Crawl-Modus. Der Land Cruiser hat nicht nur fürs Bergabfahren, also den geordneten Rückzug, nachdem man einen Hügel hinaufgestürmt ist, eine Kontrolle, sondern auch eine Art Tempomat fürs Gelände, sodass man sich nur mehr aufs Lenken und dem Ausweichen von Abgründen konzentrieren braucht. Hilfreich auch das neue Kamerasystem, das einem ein Bild von dem liefert, was sich z. B. unter einem tut.
Was kann der Land Cruiser sonst noch? Die maximale Anhängelast beträgt 3,5 Tonnen und wenn man die Ausstattungslinie „President“ nimmt, hat man auch die Option einer dritten Sitzreihe.
Zukunft
Wie sieht die Zukunft aus? In rund einem Jahr wird eine Mildhybrid-Version (basierend auf dem Dieselantrieb) nachgereicht. Eine Studie eines elektrischen Offroaders hat Toyota vor einem Jahr gezeigt, wann es so etwas komplett Neues geben wird, ist noch offen. Der Markt für echte Offroader ist mittlerweile überschaubar. Im vergangenen Jahr wurden rund 250 Land Cruiser bei uns zugelassen. Im kommenden Jahr werden rund 200 Exemplare den Weg nach Österreich finden.
Die Preise fallen wegen der NoVA heftig aus. Sie liegen zwischen 94.290 und 121.790 Euro. Eine spezielle First Edition, die mit ihren Rundscheinwerfern noch näher am Original und limitiert ist, kostet 127.390 Euro.
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