Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft geht in die zweite Runde

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde
Range Rover Evoque. Bereits drei Jahre nach der Übernahme des britischen Traditionsherstellers durch die indische Tata-Gruppe präsentierte man 2011 mit dem Evoque einen echten Kassenschlager.

Es ist Zeit, um sich die bereits erhältliche zweite Generation näher anzuschauen. Aufgrund des massiven Erfolges des kleinen Briten ist es ein schwieriges Unterfangen für Designer, das Aussehen weiterzuentwickeln, ohne es zu verwässern.

Im Falle des Evoque ist dies exzellent gelungen. Die bekannt gedrungene Form mit stark ansteigender Schulterlinie und gleichzeitig stark abfallender Dachlinie wurde beibehalten und durch schmälere Leuchteinheiten an Front und Heck noch besser betont. Es ist zu vermuten, dass sich die Kundschaft wieder gerne anstellen wird, auch wenn die Konkurrenz bedeutend besser aufgestellt ist als noch 2011.

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde

Range Rover Evoque: Seine kleine Lordschaft  geht in die zweite Runde

Das schnittige Aussehen bezahlt man mit einer Heckscheibe, die größentechnisch fast schon einer Briefmarke Konkurrenz macht. Ein Ärgernis, welches im neuen Evoque in den Hintergrund gerückt werden kann, da es einen intelligenten Rückspiegel gibt, der zum Monitor verwandelt werden kann und das Bild einer in der Antenne versteckten Kamera zeigt. Sehr praktisch!

Zu diesem Clear Sight genannten System kann man sich auch noch Clear Sight Ground View bestellen: Hier sorgen drei Kameras an der Front dafür, dass bei Geländefahrten die Fronträder auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole ohne Komponenten wie Motor oder Motorhaube dargestellt werden, welche die Sicht stören würden. Sicherheitshalber war der Testwagen damit nicht ausgestattet, aber die Vorstellung davon klingt schon mal super.

Der 4-Zylinder-Diesel mit 180 PS beschleunigt den etwas mehr als 1,8 t schweren Briten in unter 10 Sekunden auf 100 km/h. Kein Sportwagen, versteht sich, aber es passt zum Gemüt. Wie auch die 9-Gang-Automatik, die praktisch nicht auffällt – das größte Kompliment, das man einer Automatik machen kann. Selber schalten? Warum? Es gibt absolut keinen Grund dafür.

Weniger erfreulich ist das im Vergleich zu deutlich günstigeren Fahrzeugen unsanfte Verhalten des adaptiven Tempomaten und des Spurhalteassistenten, wenn man sich als Fahrer einmischt.

Man verzeiht dem Evoque solche Allüren, wenn man sich im Innenraum umschaut. Drei große Bildschirme, edle Oberflächen, wohin das Auge blickt, Leder auf den Sitzen oder auf Wunsch auch ein Gewebe, das aus recycelten Polyesterfasern und Kunststoffen hergestellt wird und dennoch Eigenschaften, die Wolle ähnlich sind, aufweist. Andere Arbeitsplätze mögen intuitiver und auch praktischer sein, aber kaum einer ist schöner als der in aktuellen Range-Rover-Modellen.

Bereits bei der ersten Generation konnte man bemängeln, dass das Starten des Bordcomputers und teils auch der Rückfahrkamera zu lange dauert. Leider hat sich das nicht spürbar geändert und das kann auf Dauer dann doch etwas nervig werden.

In der First Edition sind zusätzlich zu einer der höchsten Ausstattungen unter anderem noch folgende Spezereien mit von der Partie: Matrix-LED-Scheinwerfer, Panoramadach, Dach in Kontrastlackierung, Sitze in genarbtem Leder (vorne beheizt mit Memory-Funktion), Head-up-Display, Innenrückspiegel mit Clear Sight, Keyless Entry, Meridian Sound System, Navigationssystem und noch einiges mehr.

Die Preise beginnen bei € 41.400,– für 150-PS-Diesel, 6-Gang-Handschaltung und Frontantrieb. Die First Edition kostet mindestens € 73.300,– und fährt immer mit Allrad und 9-Stufen-Automatik vor. Nicht gerade günstig, dafür innen und außen sehr schön und deutlich exklusiver als die deutschen und koreanischen SUV, die an jeder Ecke stehen.

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel in Reihe, Hubraum: 1999 cm³, Turbolader mit variabler Geometrie, selektiver katalytischer Reduktionsfilter, Allradantrieb, 9-Gang-Automatikgetriebe, PS/kW: 180/132, maximales Drehmoment 430 Nm bei 1750–2500U/min, Abgasklasse Euro 6d temp.

Fahrleistungen: 0–100 km/h in 9,3 Sekunden, Spitze 205 km/h.

Fahrwerk: Adaptives Fahrwerk mit MacPherson Federbeinen und Stabilisatoren vorne und Mehrlenkerachse mit Stabilisatoren hinten, Leichtbaubremsscheiben mit Einkolbenschwimmsattel vorne und hinten mit Bremsbelagverschleißanzeige, Notfall-Bremsassistent, elektromechanische Servolenkung, ABS, elektronische Bremskraftverteilung, Bergab- und Berganfahrhilfe.

Abmessungen: Maße (L x B x H):4371 x 1996 x 1649 mm, Wendekreis 11,9 m, Radstand 2681 mm, Kofferraum 472 bis 1383 l, Zuladung 674 kg, Gesamtgewicht 2490 kg, Tankinhalt: 65 l.

Verbrauch: Normverbrauch 5,7 l/100 km, 149 g/km CO², Testverbrauch: 8,5 l/100 km.

Kosten: Preis 40.800 €, Preis Testwagen 75.477 €, Motorbezogene Versicherungssteuer 856,44 €

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