Opels moderater Muntermacher: Der Mokka GS Electric im Test

Zusammenfassung
Der Opel Mokka GS Electric überzeugt als leiser, komfortabler Alltagsbegleiter mit wertigem Innenraum und klarer Linienführung. Die Reichweite von 350 Kilometern, 156 PS und solide Verarbeitung sorgen für entspannte Fahrten, auch wenn sportliche Ambitionen fehlen.
Der Start in den Tag beginnt mit einem Frühstück, darauf folgt ein Mokka. Aber nicht das Heißgetränk, dieser Mokka trägt die Zusatzbezeichnung GS Electric und ist die neueste Auflage des kompakten Elektro-SUV von Opel. Nach kurzer Eingewöhnungszeit weckt er die Lebensgeister fast so zuverlässig wie ein starker Kaffee.
Zwar mag er auf dem Parkplatz wahrscheinlich nicht alle Blicke von Auto-Ästhetikern auf sich ziehen, blickt man dafür etwas mehr ins Detail, erkennt das geschulte Auge ein hohes Maß an Wertigkeit: Innenzugänge mit Carbon-ähnlichen Verkleidungen, ein sehr aufgeräumtes Cockpit, das solide verbaut wirkt sowie Sitze, die Lounge-Sesseln ähneln. Hier hat Opel offenbar einem seiner beliebtesten Modelle ein Facelift verpasst, das mehr als die Optik von außen aufwerten soll.
Innen (fast) perfekt
Der Innenraum ist klar das Highlight des Mokka-Facelifts: Hier dominiert eine Mischung aus klarer Linienführung und robustem Materialeinsatz. Besonders die eingangs erwähnten Verkleidungen in Carbon-Optik und die insgesamt stabile Verarbeitung fallen positiv auf.
Gleichzeitig zeigt sich in der Mittelkonsole das erste Manko des Modells: Der Großteil ist von der silbernen Kunststoffverkleidung des Fahrmodus-Wählers eingenommen, Ablagen oder Fächer für Alltagsgegenstände fehlen komplett. Aus derart viel Platz hätte man mehr machen können.
Dafür sehen die Sitze nicht nur gut aus, es sitzt sich trotz der kompakten Abmessungen auch bequem. Die erhöhte Sitzposition vermittelt Übersicht, auch wenn die dicken A-Säulen und die stark nach oben verlaufende Karosserie die Sicht nach allen Seiten leicht einschränken.

Die Lackierung des Mokka GS Electric mutet sportlich an, doch die technischen Daten deuten mehr auf Komfort hin.
Souverän zurückhaltend
Unterwegs gibt sich der Mokka GS Electric angenehm zurückhaltend. Das Fahrwerk wirkt kombiniert mit dem E-Motor fast lautlos, auch bei Bodenunebenheiten wird man dank guter Geräuschdämmung daran erinnert, dass man in einem 38.499 Euro teuren Auto sitzt.
Auch die Lenkung reagiert direkt, ohne sportlich zu wirken, wodurch sich das Fahrzeug sowohl im Stadtverkehr als auch auf der Landstraße kontrolliert anfühlt. Beschleunigung und Ansprechverhalten des Elektromotors sind ausreichend für den Alltag; bei zügiger Autobahnfahrt oder voller Beladung wird jedoch deutlich, dass der Mokka auf Effizienz und Komfort getrimmt ist. Eine Sportskanone ist er nicht, auch wenn die Zweiton-Lackierung anderes andeuten will.

Aufgeräumt, hochwertig, robust: Das überarbeitete Cockpit des Mokka GS Electric.
Macht munter
Der Opel Mokka GS Electric zeigt, dass Ruhe manchmal die beste Antriebskraft ist. Mit 350 Kilometern praxisnaher Reichweite, 156 PS und solider Ausstattung ist er ein gelassener Alltagsbegleiter, innen wertig. Nur die unpraktische Mittelkonsole und die eingeschränkte Sicht trüben das Bild leicht. Sportlich? Nicht wirklich. Aber wer statt Adrenalin lieber Alltagstauglichkeit auf dem Weg zur Arbeit sucht, bekommt hier den besseren Muntermacher als so mancher Morgenkaffee.
Das gefällt
Hochwertiges Interieur, angenehm ruhiges Fahrverhalten im Alltag, gute Dämmung.
Das gefällt nicht
Mittelkonsole verschenkt viel Platz, Sicht durch A-Säulen & Sitzposition eingeschränkt.
Daten
Elektromotor mit 115 kW/156 PS, Frontantrieb, Verbrauch: 15,2–15,5 kWh/ 100 km, Länge: 4.150 mm, Kofferraumvolumen: 310–1.060 Liter.
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