Nissan Micra im Test: Moderner Dreisprung im Motorraum
Mutig im Design ist der Micra auf jeden Fall. Mutig ist er auch im Innenraum, bei himmelblauer Farbgebung im Cockpit und dreifärbigen Sitzbezügen. Alles eben eine Geschmacksache.
Weil der Neue knapp vier Meter lang ist, bietet er herzeigbare Platzverhältnisse, und zwar überraschend auch im Knie- und Kopfbereich hinten. Das Cockpit ist manierlich eingerichtet, Ablagen gibt’s auch einige und wer sich in der Version Acenta zum aufpreispflichtigen Technikpaket I (1311 €) durchringt, bekommt Navigation, Bose Soundsystem und eine Rückfahrkamera samt Parksensoren hinten dazu. Zwei weitere Pakete bringen u.a. Keyless-Go, eine Reihe von Assistenzsystemen und Klimaautomatik.
Durchaus auffallend ist auch die sehr gute Verarbeitung samt Liebe zum Detail. So sind z.B. einige Schraubenköpfe, wie etwa bei den Türinnengriffen, mit Plastikknöpfchen extra abgedeckt. Nicht aufregend, aber sehr aufmerksam.
Dreizylinder ohne Turbo
Leider gehört die gefahrene Version 1,0 weder zu den akustisch Diskreten noch zu den Flinken. Der Dreizylindermotor ist nicht aufgeladen, liefert 71 PS und überschaubare 95 Nm Drehmoment. Die typische Dreizylinderakustik, dieses Dröhnen und das Angestrengte unter Last und bei höheren Drehzahlen (hier schon ab 3000) tritt nur allzu deutlich zu Tage. Das animiert umgekehrt zu eifrigem Schalten der (nur fünf) Gänge, was dem Verbrauch zu Pass kommt. 4,6 Norm-Liter waren es zwar nicht, aber unter sechs Liter/100 km gehen sich relativ leicht aus.
Dass dieser Micra von 0 auf 100 km/h mehr als 15 Sekunden braucht, klingt schlimmer, als es ist. Weil das Leergewicht bei nur rund 1050 kg liegt, wirkt der Wagen durchaus leichtfüßig. Es geht halt nur nix weiter. Und mehr ausdrehen geht auch nicht, siehe Akustikkapitel. Dafür ist das Fahrwerk brav. Dass hinten nur Trommelbremsen sitzen, ist bei Kleinwagen üblich.
Unterm Strich ist der Micra in seiner Klasse aber durchaus ein ernst zu nehmendes Angebot. Als Stadtauto und mit den zahlreichen Assistenzsystemen sowieso.
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