Kia EV3 im Test: Elektrisch, praktisch und kompakt
Kias EV-Familie wächst. Nach EV6 und EV9 folgt nun der EV3, der auch ein Kandidat für den Titel „Car of the Year“ ist. Irgendwie wirkt der EV3 wie eine konzentriertere Form des großen SUV EV9. Natürlich greift der EV3 die Designsprache des EV9 auf, passt aber mit seinen 4,3 Metern Länge weitaus besser auf die heimischen Straßen und den dazugehörigen Parklücken.
Das kantige Design mit den schmalen LED-Lichtern, die das Gesicht prägen, sorgt jedenfalls für viele neugierige Blicke. Trotz der kompakten Außenabmessungen bietet der EV3 erstaunlich viel Platz im Inneren. Zum einen auf den hinteren Sitzen, wo man es auch auf längeren Strecken gut aushalten kann und ebenso im Kofferraum. Mindestens 460 Liter Laderaumvolumen sind ein guter Wert. Und man merkt, dass Kia schon reichlich Erfahrung mit den Vorlieben von Elektroauto-Kunden hat und so integriert man einen sogenannten Frunk (also einen kleinen Laderaum unter der vorderen Haube) mit 25 Litern Laderaumvolumen, wo sich beispielsweise das Ladekabel unterbringen lässt.
Um das Wohlbefinden der EV3-Passagiere geht es auch sonst im Innenraum und diesbezüglich hat sich Kia einige Nettigkeiten einfallen lassen. Besonders stolz sind die Innenraumdesigner auf eine ausziehbare Ablagefläche zwischen den Sitzen. Man kann hier den Laptop oder die Brettljause (je nach Verlangen) abstellen – zum Beispiel, wenn man gerade an der Ladesäule wartet. Auch sonst fühlt man sich wohl im Innenraum. Kia hat das Cockpit freundlich gestaltet und besonders gut gefällt uns die Textilleiste am Instrumententräger. Für die Sitze gibt es, wie in unserem Testmodell Earth plus, Kunstleder – Leder ist nicht mehr angesagt und überhaupt setzt man auf Recyclingmaterialien und das innen wie außen.
Gut gefällt uns auch der Mix aus analogen und digitalen Elementen für die Bedienung. Klimaregelung oder auch Audio-Lautstärke lassen sich, so wie einige weitere Funktionen, die man rasch zur Hand haben will, über eigene Tasten bzw. eine Walze unter dem Touchscreen regeln.
Im EV3 sorgt ein 150-kW-Elektromotor für den Antrieb. Das ergibt gute und passende Fahrleistungen, ohne dass man beim Beschleunigen einen Tritt ins Kreuz bekommt. Die Kraft wird dabei über die Vorderräder auf die Straße gebracht. Die Rekuperation kann man über Paddels am Lenkrad feinjustieren, das gefällt uns gut. Der Kia beherrscht sogar eine intelligente Rekuperation, die sich dem Verkehrsgeschehen rundherum anpasst. Komfortabel erweist sich der Kia auch bei der Fahrwerksabstimmung, die Lenkung ist auf der weichen Seite, arbeitet aber ausreichend exakt.
Das gefällt
Sehr gute Reichweite, clevere Detaillösungen, gutes Platzangebot, elegant gemachtes Interieur
Das gefällt nicht
DC-Ladeleistung könnte höher sein, mit großem Akku und gut ausgestattet kein Sonderangebot
Daten
E-Motor mit 150 kW/204 PS, Frontantrieb; Batterie (Long Range) 81,4 kWh, Reichweite (WLTP) 563–605 Kilometer, Länge 4.310 mm, Kofferraumvolumen 460– 1.251 Liter
Preis (Earth plus)
ab 49.190 Euro, Basismodell ab 36.840 Euro
Reichweite
Der Akku im Long Range hat mit 81,4 kWh eine beachtliche Größe und das macht sich natürlich auch bei der Reichweite positiv bemerkbar. Kia gibt bis zu 605 Kilometer laut WLTP an. Wir sind bei vorweihnachtlichen Temperaturen auf rund 450 Kilometer gekommen.
Kia setzt beim EV3 auf eine 400-Volt-Architektur. Das wirkt sich auf die Ladeleistung aus. DC-Laden mit maximal 128 kW sind okay, das können aber andere in der Klasse auch flotter.
Der EV3 kostet als Earth plus (eine Ausstattung, die einige Annehmlichkeiten dabei hat) 49.190 Euro und damit ist der EV3 leider kein Sonderangebot. Kommt man mit 58,3 kWh aus, kann man den EV3 aber auch schon für 36.840 Euro bekommen.
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