Audi RS6 Avant: Noch einmal unterwegs im V8-Transporter

Es ist wohl die letzte Ausbaustufe des Sportwagen-Kombis aus Ingolstadt. Audi hat für den RS6 Avant Performance nochmals ein paar PS rausgekitzelt, gleichzeitig noch ein wenig an der Gewichtsschraube gedreht. Das ist den Technikern natürlich hoch anzurechnen, aber von 600 auf 630 PS zu steigern, liefert eher Diskussionsstoff für Stammtischrunden als merkbaren Zuwachs bei der Beschleunigung (außer man ist so sensibel, dass der Magengrube die 0,2 Sekunden tatsächlich nicht entgehen).

Sei's drum. Die Faszination des RS6, und das war sie seit jeher, ist, dass man hier einen Sportwagen im Blechkleid eines Kombis vor sich hat. Und der RS6 Avant ist ja wirklich ein Kombi. Der Gepäckraum bietet ein Ladevolumen von 565 bis 1680 Liter. Wenn die Argumente mit der Motorleistung nicht ziehen, dann kann man das ins Treffen führen.

Überhaupt kann man mit dem Audi auch ganz komfortabel und entspannt unterwegs sein. Eine Luftfederung mit geregelter Dämpfung ist an Bord und natürlich kann man das Auto nach Lust und Laune bzw. je nach Anforderung mit diversen Fahrmodi abgestimmt werden. Die Progressivlenkung ist erstens direkt und zweitens serienmäßig. Und das zugehörige Lenkrad (in unserem Testauto mit Alcantara ummantelt) greift sich sehr angenehm an. Für die Dynamik, die man so einem großen Kombi eigentlich gar nicht zutraut, sorgt freilich auch eine Allradlenkung.

Der Motor ist ein 4-Liter-V8 mit Biturbo-Unterstützung. Und der klingt auch so ehrfurchtgebietend, wie man es von so einem Auto erwartet. Dass unser Testauto noch etwas böser knurrte, schieben wir auf die RS-Sportabgasanlage. Gleichzeitig schaltet der Motor die Hälfte der Zylinder weg, wenn sie nicht benötigt werden und ein Mild-Hybrid-System gibts auch noch.

Teuerster Aufpreisposten in unserem Testauto war übrigens die RS-Keramikbremsanlage (samt blauen Bremssätteln), die gleich einmal 13.650 Euro kostet.

Für Exklusivität wird sicher der Preis sorgen. 182.000 Euro kostet der RS6 Avant Performance und da gibt es noch genügend Spielraum, die 200.000er-Marke zu überschreiten.

In diesem Jahr will Audi einen elektrischen A6 (auch als Avant vorstellen). Dass es wieder eine RS-Version vom A6 geben wird, scheint nicht undenkbar. Aber einen RS mit V8 wird es wohl mit der Elektrostrategie von Audi nicht mehr geben.