Alfa Stelvio Quadrifoglio: Power-SUV auf Italienisch

Ein roter Alfa Romeo Stelvio steht vor einer grünen Landschaft.
Dass sich der Über-Stelvio auf einer spektakulären Bergstraße toll fährt, haben wir bereits erlebt. Aber wie schlägt er sich im Alltag?

Ohne Gegenverkehr den Berg zu erstürmen und dabei den an einen veritablen Rennwagen erinnernden dynamische Qualitäten des Alfa Stelvio Quadrifoglio freien Lauf lassen zu können, ist eine Sache.

 

Mit dem Überflieger der ersten SUV-Baureihe der Italiener den Wiener Stadtverkehr, die Südautobahn und rumplige Kärntner Landstraßen zu bewältigen, eine andere. Schließlich sind die Alltagsqualitäten so eines extremen Automobils nicht immer dazu angetan, es auch diesseits der vornehmlich dem Fahrspaß verpflichtenden Wochenend-Ausfahrten gerne zu verwenden.

 

Ein roter Alfa Romeo Stelvio steht auf einem Kiesweg.

Alfa Stelvio Quadrifoglio

Ein roter Alfa Romeo Stelvio parkt in einer Garage.

Nahaufnahme des Lenkrads und der Schaltwippen eines Autos.

Das grüne Kleeblatt-Logo von Alfa Romeo auf rotem Lack.

Detailansicht eines Alfa Romeo V6 90°-Motors mit dem Firmenlogo.

Der Stelvio Quadrifoglio lässt sich hingegen durchaus auch für die Mühen der Ebene zumindest gleich gut verwenden, wie seine weniger extrem motorisierten Brüder. Abgesehen von der naturgemäß strafferen Dämpfung, die sich jedoch in die Plomben schonenden Bereichen hält, ist der Alltagsnutzen durchaus gegeben. Bewegt man ihn im Fahrprogramm A wie „Advanced Comfort“, lässt es sich mit ihm sogar extrem entspannt dahinsegeln. Und dank Zylinderabschaltung auch durchaus mit dem Treibstoff knausern.

Ausreichend Platz auch in der zweiten Reihe (die jedoch aus Rücksicht auf die Magennerven der Betroffenen leer bleiben sollte, wenn es der Pilot richtig krachen lässt), ein geräumiger Kofferraum und Abmessungen, die ihn auch im Stadtverkehr noch problemlos manövrierbar machen, tragen weiters bei dazu, in ihm nicht nur einen auf Rennstrecken getrimmten Kraftmeier zu sehen.

Dass die Bordelektronik nicht sein stärkstes Kapitel ist, fällt beim Quadrifoglio überdies weniger stark ins Gewicht, als bei den zivileren Versionen. Bei denen kann man sich eben nicht so leicht ablenken lassen von dem inferioren Navi (sowohl was Darstellungs-Grafik als auch Langsamkeit des Rechners und Schwäche der Sprachbefehls-Annahme angeht).

 

Innenraum eines Alfa Romeo mit schwarzen Ledersitzen und roten Ziernähten.

Hier reicht es, ein paar strenge Kilometer über Landstraßen zu huschen oder den ungemeinen Antritt des potenten 2,9-Liter-Bi-Turbo-Motors abzurufen (für den Norm-Sprint aus dem Stand auf 100 km/h vergehen im Idealfall nur 3,8 Sekunden), und der ganze Infotainment-Krimskrams versinkt blitzartig unter die Wahrnehmungsschwelle des Piloten.

So muss man mit dem Stelvio Quadrifoglio nicht unbedingt auf die Rennstrecke, um zu erfahren, was an ihm zumindest 113.500 Euro gekostet hat. Obwohl es helfen kann. Denn in den Grenzbereich, der ob des formidablen Fahrwerks, des Q4-Allrad-Antriebs samt elektronisch gesteuertem Sperrdifferenzials mit Torque Vectoring, der blitzschnell schaltenden 8-Gang-Automatik und der besten Lenkung auf dem Markt sehr weit hinausgeschoben ist, sollte man sich auf öffentlichen Straßen nicht einmal ansatzweise herantasten.

Alles davor bereitet auch schon unbändigen Fahrspaß.

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