Schwierige Wende

Die Autokonzerne bringen gerade reihenweise Elektro-Varianten ihrer Fahrzeuge auf den Markt, die auch immer größere Reichweiten schaffen.

Minus 30 Prozent – darauf pendeln sich die Neuwagenzulassungen in diesem speziellen Jahr ein. Dieser Wert stimmt etwa für das erste Halbjahr 2020 (–33,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), und er stimmt für den August (–30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). In totalen Zahlen: 20.906 Kfz-Neuzulassungen gab es im August, 137.571 im ersten Halbjahr 2020.

Ein Blick auf die Zulassungsstatistik zeigt auch: 44,5 Prozent der Neuwagen fahren mit Benzin, 36,8 Prozent mit Diesel, nur 5,4 Prozent sind rein elektrisch unterwegs (der Rest: Hybride, Erdgas und ganz wenig Wasserstoff). Vom Ziel, möglichst schnell die -Belastung auf den Straßen zu reduzieren, ist man damit noch ziemlich weit entfernt. Die ambitionierten Vorgaben der EU, die von der Kommission gerade verschärft wurden: Die Emissionen in Europa bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern (ursprünglicher Plan: 40 Prozent Reduktion). Für die Autobauer ist das ein schwieriger, aber laut Mobilitätsexperte Ferdinand Dudenhöffer, machbarer Weg. Es würde aber bedeuten, dass in zehn Jahren 67 Prozent der Neuwagen vollelektrisch sein müssten (oder es findet sich bis dahin noch ein anderer, emissionsfreier Antrieb).

Wind in diese Richtung weht schon. Die Autokonzerne bringen gerade reihenweise Elektro-Varianten ihrer Fahrzeuge auf den Markt, die auch immer größere Reichweiten schaffen. Und damit bei den Käufern an Akzeptanz gewinnen werden. Zudem kommt mit nächster Woche (1. Oktober) eine steuerliche Veränderung: Die motorbezogene Versicherungssteuer wird neu berechnet. Fahrzeuge mit hohen -Werten werden künftig mehr zahlen als solche mit niedrigen Abgaswerten.

Maßnahmen von allen Seiten also: Die Wende auf dem Mobilitätssektor gelingt nur, wenn Autokonzerne, Konsumenten und Politik in eine Richtung agieren.

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