Preis-Fairness

Preis-Fairness
Sollen die E-Fahrzeuge nun aber in der breiten Masse ankommen, gar ein Verkaufsschlager werden, muss ihr Preis jenen der Verbrenner zumindest ähneln.

Würde man beim Autokauf nicht auf den Preis schauen müssen, wären die Möglichkeiten groß: ein Siebensitzer-SUV für die Familie, was Sportliches fürs Wochenende, ein Cabrio für die schönen Tage. Weil aber die Mehrheit der privaten Käufer auch ganz klar den Preis im Auge haben muss, ist die Auswahl schon viel kleiner. Das Angebot an günstigen Autos ist überschaubar, auch, weil die Hersteller in den vergangenen Jahren gerne auf die teuren, margenstarken Modelle gesetzt haben (vor allem in der Zeit, als Rohstoffe bzw. Mikrochips knapp waren).

Jetzt kommt bei den Preisen bei vielen Herstellern Bewegung in die Sache. Auch, weil man erkennt, dass Elektrofahrzeuge auf ein „normales“ Preisniveau gehören. Dass diese in den vergangenen (Anfangs-)Jahren überaus teuer waren, ist – so sagen die Hersteller – den Investitionen und Entwicklungskosten geschuldet. Soll sein, dem „Early Adopter“ war es egal, der kaufte auch teuer. Sollen die E-Fahrzeuge nun aber in der breiten Masse ankommen, gar ein Verkaufsschlager werden, muss ihr Preis jenen der Verbrenner zumindest ähneln. Angetrieben wird die Preisrallye aktuell zusätzlich von E-Autos aus China, die in großer Zahl und ziemlich günstig auf den europäischen Markt kommen.

Höchste Zeit also für die europäischen Hersteller, günstige Fahrzeuge auf die Straße zu schicken. Sie bringen nun nach und nach Autos auf den Markt, die wieder einen Zweier am Anfang ihres Preisetiketts haben. Ein Blick in die Preisliste des neuen Mini Countryman zeigt (obwohl der höherpreisig ist) den Strategieschwenk: Benziner-, Diesel- und Elektro starten nahezu zum gleichen Preis. Wenn die Wahl des Antriebs keinen Preisunterschied mehr macht, dann ermöglicht das eine freie Entscheidung für den passenden Motor – und ist damit eine faire Chance für das E-Auto.

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