Parken bei Sommerwetter: Was hilft wirklich gegen die Hitze im Auto?

Kinder sollten niemals in Autos zurückgelassen werden, die in der prallen Sonne stehen (Symbolbild).
Mittagssonne und keine Garage in Sicht? So schützt man sein Auto - und sich selbst - vor zu hohen Temperaturen.

Es ist Sommer. Und es ist heiß. So weit, so normal. Was aber nicht dazugehören muss ist der Umstand, dass sich das im Freien geparkte Auto in eine Sauna verwandelt. Oder gar eine Hitze-Hölle, in der man sich am Lenkrad die Finger und an den Ledersitzen die im Sommer nicht immer mit Stoff bedeckten Beine verbrennt.
Doch das geschieht schneller als gedacht: Laut Studien erreicht ein in der Sommer-Sonne geparktes Auto im Fahrzeuginneren nach nur 30 Minuten eine kritische Temperatur von 50 Grad. Nach 90 Minuten parken in der Mittagssonne kann es bis zu 60 Grad heiß werden. Vor allem dunkle Autos heizen sich stark auf: Sie erreichen bis zu 65 Grad, während weiße Autos mit 44 Grad deutlich kühler bleiben.
Doch Hitze ist nicht nur unangenehm, für kleine Kinder oder Kranke birgt sie gesundheitliches Gefahrenpotenzial. Auch Armaturen und Lenkrad können schnell Temperaturen von 70 Grad erreichen. Das bedeutet sogar  Verbrennungsgefahr für die Haut von Erwachsenen.
Darum gilt: Seit Auto vor der Sonne zu schützen, macht Sinn. In einer Studie haben die Ingenieure des ADAC überprüft, was am besten gegen den Hitzestau hilft.

Dafür wurden sieben Fahrzeuge mit entsprechendem Sonnenschutz-Zubehör ausgestattet, in der Sonne geparkt und die Temperaturentwicklung in der Mittagshitze aufgezeichnet.
Testsieger ist die sogenannte Halbgarage - also eine großflächige Abdeckplane für alle Fensterflächen sowie Dach. Ohne Sonnenschutz-Maßnahmen wurde eine Temperatur von 53 Grad gemessen. Unter einer stopfenden Halbgarage war dieser Wert mit 43 Grad um beachtliche 10 Grad niedriger. 
Platz zwei belegen Sonnenschutzfolien, die außen auf der Windschutzscheiben angebracht werden und die Sonnenstrahlen reflektiert. Sie verhindern recht effektiv ein Aufheizen der Sitzbezüge und der Armaturen. Durch sie bleibt die Lufttemperatur im Fahrzeuginneren um acht Grad geringer als ohne Sonnenschutz.

Auch eine Sonnenblende, die im Innenraum des Fahrzeugs angebracht wird, reduziert die Wärmeentwicklung im Auto. Allerdings nur um vier Grad gegenüber dem Referenzfahrzeug ohne Sonnenschutz. Das bedeutet Platz drei im Ranking. Aber Achtung: Eine echte Wirkung gegen Hitze bietet die Sonnenblende nur dann, wenn sie exakt die gesamte Innenscheibengröße abdeckt . Oft ist das nicht der Fall und damit der Hitzeschutz-Effekt noch geringer.

Den geringsten Hitzeschutz bieten Scheibentönungen, die oft als Sonderausstattung für die Scheibenflächen ab der B-Säule angeboten werden. Sie verringern die Aufheizung im Innenraum nur um zwei Grad. Für Familien mit Kindern machen sie dennoch Sinn. Denn auf die Oberflächentemperaturen der Rücksitzbank haben sie einen deutlichen Effekt: Ohne Scheibentönung herrschen dort 57 Grad, mit Tönung nur 48 Grad. Das ist ein spürbarer Unterschied besonders für Kinder und Säuglinge. Wer Kindersitze noch mehr schützen möchte, kann sie zusätzlich mit hellen Tüchern bedecken.

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