Weiterhin keine Tagesvignette – so teuer kommt Urlaubern die Fahrt durch Slowenien

Weiterhin keine Tagesvignette – so teuer kommt Urlaubern die Fahrt durch Slowenien
Die slowenische Autobahnbetreiberin DARS d.d. sollte eigentlich bereits eine Tagesvignette anbieten - doch die kommt wohl erst 2030.

Die Ferien gehen los und für viele bedeutet das: Ab nach Slowenien. Beziehungsweise durch Slowenien. Denn unser Nachbar ist für viele vor allem ein Transitland Richtung Kroatien - laut ÖAMTC-Reisemonitoring 2024 ist Kroatien zweitliebstes Urlaubsland der Österreicher.

Ganz billig kommt einem die oft kurze Fahrt durch Slowenien allerdings nicht: "Das slowenische Mautsystem kennt nach wie vor keine Tagesvignette. Will man die Autobahn nutzen, muss man daher notgedrungen zur teuren Wochen- oder Monatsvignette greifen, auch, wenn man nur wenige Stunden im Land ist", kritisiert ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka.

Offizielle Beschwerde bei der EU-Kommission

Gegen diese Praxis hat der Mobilitätsclub offiziell Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Zelenka: "Die slowenische Autobahnbetreiberin DARS d.d. war durch eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und Rates verpflichtet, bis 25. März 2024 eine Tagesvignette einzuführen – so wie es andere Länder, die auf ein ähnliches System setzen, darunter Österreich, Ungarn und Tschechien, getan haben." 

Auf Nachfrage des ÖAMTC hat DARS d.d. hingegen bestätigt, dass eine Umsetzung erst 2030 geplant ist. Für Zelenka ein klarer Verstoß gegen EU-Recht, auf den die Kommission im Sinne des Konsumentenschutzes dringend reagieren muss.

So teuer kommt die Fahrt durch Slowenien

Wie teuer die fehlende Tagesvignette kommt, zeigt sich am Beispiel eines Urlaubs von Samstag bis darauffolgenden Samstag. "Für diesen Zeitraum sind aktuell entweder eine Monats- oder zwei Wochen-Vignetten notwendig, weil bei der Rückreise bereits der achte Tag angebrochen ist. Kostenpunkt: 32 Euro nach derzeitigem Tarifmodell. Hätte Slowenien bereits eine Tagesvignette, käme man in unserem Beispiel rund zehn Euro günstiger davon: Pro Fahrt wären knapp elf Euro zu zahlen, geht man vom Maximalpreis aus, der mit höchstens neun Prozent der Kosten für eine Jahresvignette vorgegeben ist", rechnet Zelenka vor.

 Die Beschwerde bei der Europäischen Kommission ist laut ÖAMTC ein Schritt, um faire Bedingungen für alle Konsumenten sicherzustellen. 

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