Hindernis auf der Straße? Voll auf die Bremse!

Wie man das eigene Auto zu jeder Zeit unter Kontrolle behält, kann man lernen und muss man üben.
Roland Frisch vom ÖAMTC nennt die wichtigsten Fahrregeln bei plötzlich auftauchenden Hindernissen auf der Straße.

Wie man das eigene Auto zu jeder Zeit unter Kontrolle behält, kann man lernen und muss man üben.

Neben Starkregen zählen um diese Jahreszeit vor allem plötzlich auftauchende Hindernisse zum größten Unfallrisiko auf Österreichs Straßen. Ob verlorenes Ladegut, Tiere oder beispielsweise ein Traktor, der an einer uneinsichtigen Stelle einbiegt - "in so einem Fall sollte man genau wissen, wie man hinter dem Steuer reagiert. Ausschlaggebend ist, dass die richtige Reaktion automatisiert abläuft. Wer in einer Gefahrensituation überlegen muss, verliert wertvolle Zeit", sagt Roland Frisch, Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Hier seine Fahrtipps bei plötzlich auftauchenden Hindernissen auf der Straße:

Ablenkung vermeiden. Hinternisse sofort zu erkennen ist wichtig, damit man rasch reagieren kann. Wer aber unkonzentriert fährt, sich ablenken lässt - ob durch Gespräche, die Suche nach der Trinkflasche oder den Blick aufs Display - verliert wichtige Zeit.  "Stets konzentriert und vorausschauend fahren", erinnert Frisch.
"Wenn plötzlich ein Hindernis auf der Fahrbahn erscheint, ist es lebensrettend, sofort mit aller Kraft auf die Bremse zu steigen und das Lenkrad nicht zu verreißen", erklärt der ÖAMTC Fahrtechnik Profi Schritt zwei, Notbremsung einleiten.

Während der Notbremsung sollten Lenker abschätzen, ob sie vor dem Hindernis anhalten können. "Ist ein sicheres Anhalten nicht möglich, aber Platz vorhanden, kann man ein Ausweichmanöver starten – dann ist es wichtig, auf der Bremse zu bleiben und gefühlvoll um das Hindernis herum zu lenken. Ist jedoch kein Platz zum Ausweichen gegeben – etwa aufgrund des Gegenverkehrs – gilt es, so viel Geschwindigkeit wie möglich abzubauen, ehe man auf das Hindernis aufprallt."
Jedes km/h weniger reduziert bei einem Aufprall das Verletzungsrisiko. Zudem ist es beim Ausweichen wichtig, den Blick in Fahrtrichtung zu belassen, denn, so Frisch: "Wo man hinschaut, dorthin fährt man auch."

Tipp drei lautet, den Notbremsassistenten nicht zu deaktivieren. "Bei manchen Automodellen kann man einzelne Systeme noch deaktivieren. Davor möchte ich explizit warnen. Der Notbremsassistent schützt, indem das Fahrzeug rechtzeitig vor einem Aufprall warnt und den Impuls für eine Notbremsung selbstständig einleitet", erklärt Frisch. Für die Sicherheit in Fahrzeugen ist es daher essenziell, diese lebensrettende Technik auch zu nutzen.
 

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, bietet die ÖAMTC Fahrtechnik Interessierten ab 2. Juni eine besondere Fahrsicherheitsaktion an: Zwei trainieren zum Preis von einem. In einem Training stehen Ausweichen und Notbremsen bei höheren Geschwindigkeiten, die richtige Reaktion bei Aquaplaning und die Wirkung elektronischer Fahrerassistenzsysteme wie ABS oder ESP und andere moderner Fahrassistenzsysteme auf dem Programm. Auf Wunsch kann man auch mit einem Elektroauto teilnehmen.

Die Aktion läuft bis 3. September 2023. Mehr Infos gibt es unter www.oeamtc.at/fahrtechnik

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