McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

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Noch stärker, noch leichter, noch mehr Flügel - und bereits ausverkauft.

Der McLaren Senna ist einer der radikalsten, schnellsten und rundstreckentauglichsten Sportwagen, die man derzeit für Geld kaufen kann. Was liegt also näher, als ihn noch radikaler, schneller und rundstreckentauglicher zu machen? Bereits von einem Jahr zeigte der englische Supercar-Hersteller auf dem Genfer Autosalon 2018 mit dem Senna GTR Concept, wie man sich eine solche Maschine vorstellt. Nun geht der Senna GTR in Kleinserie. 

Nach dem "normalen" Senna und dem neuen Speedtail ist der Senna GTR das aktuell dritte Mitglied in McLarens Ultimate Series. Mit Vorgängern wie dem 1995er Le-Mans-Sieger F1 GTR und dem P1 GTR von 2015 steigt er in große Fußstapfen. Die Briten nennen ihn eine "ausgewachsene Rennstrecken-Maschine - kompromisslos, zwanglos und befreit von Straßen- und Racing-Vorschriften". Sie sehen schon: Eine Straßenzulassung hat dieses Fahrzeug nicht. Und da es nicht für offizielle Rennserien vorgesehen ist, konnte man auch mit der Aerodynamik ein wenig freier umgehen. Das Resultat ist ein Auto, dass "Rennstrecken schneller umrundet als jeder andere McLaren außerhalb der Formel 1."

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

McLaren Senna GTR: Hardcore-Racer debütiert mit 825 PS

Angetrieben wird der Senna GTR von der bisher stärksten Ausbaustufe des M840TR-4,0-Liter-Biturbo-V8. Er leistet 825 PS und 800 Nm Drehmoment. Die 25-Extra-PS gehen auf das Konto einer überarbeiteten Motorelektronik und den Entfall des sekundären Katalysators, was den Abgas-Gegendruck reduziert. McLaren merkt an, dass der weggelassene Kat auch das akustische Erlebnis optimiert. Auch hier geht die Kraft über die aus dem Senna bekannte Siebengang-Doppelkupplung an die Hinterräder. Die coolen seitlich austretenden Auspuffendrohre der Studie hat man aus praktischen Gründen (kürzere Abgaswege, weniger Gewicht und Komplexität) wieder nach hinten verlagert. Fahrleistungen für den Senna GTR nennt McLaren bisher nicht. Der straßenzugelassene Senna geht in 2,8 Sekunden von 0-100 km/h und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 340 Sachen.

Einen McLaren Senna leichter zu machen, ist bei einem Gewicht von lediglich 1.198 Kilogramm ein eher schwieriges Unterfangen. Beim Senna GTR hat man noch zehn überflüssige Kilo ausfindig gemacht. Und das, so sagt McLaren, trotz der breiteren Spur (vorne plus 77 mm, hinten plus 68 mm), der größeren Karosserie sowie der Ausstattung mit "essentiellem Rennstrecken-Equipment" wie pneumatischen Wagenhebern, einem Boxenfunk, einem Feuerlöschsystem und einem Datalogger. 1.188 Kilo wiegt der GTR nun also. Dafür hat man ihn unter anderem vom Infotainmentsystem und der Audio-Anlage befreit. Außerdem sind die Windschutzscheibe und die Seitenfenster aus Polycarbonat. Eine Klimaanlage ist jedoch weiterhin mit von der Partie. Die erlesene Kundschaft soll während Trackdays schließlich nur aufgrund des Adrenalins ins Schwitzen geraten.

Obwohl der normale Senna bereits ein aerodynamisches Wunderwerk mit einem der größten Heckflügel aller Zeiten ist, setzt der Senna GTR auch hier nochmal ordentlich einen drauf. Maximal 1.000 Kilo Abtrieb erzeugt das Auto. 200 Kilo mehr als sein straßentauglicher Bruder. Um den gleichen Downforce wie dieser zu generieren, braucht der Renn-Senna jeweils 15 Prozent weniger Geschwindigkeit. Vorne erkennt man einen größeren Frontsplitter und zusätzliche Flicks an den Seiten der Frontschürze. Am Heck fällt der noch größere Diffusor auf. Außerdem hat man es tatsächlich geschafft, einen noch monumentaleren Heckflügel aufzutreiben. Anders als beim Straßenauto kommt er mit Endplatten im LMP1-Stil, die Flügel und Fahrzeug miteinander verbinden. Außerdem sitzt er etwas weiter hinten und ragt nun über (oder besser hinter) die Karosserie des Autos hinaus. Die aktive Aerodynamik und das automatische DRS-System (Drag Reduction System) bleiben auch hier erhalten.

Wie erwähnt ist der Senna GTR ein wenig breiter und auch 34 mm flacher als das Basisfahrzeug. Das aufwändige Variable-Ride-Control-Fahrwerk wird hier durch ein herkömmliches Layout mit Doppelquerlenkern, normalen Federn und Stabilisatoren ersetzt. Es kommt aus den GT3-Autos des McLaren-Kundensport-Programms. Der Rennwagen sitzt auf 19-Zoll-Rädern mit Zentralverschluss und Pirelli-Slicks in den Größen 285/650 vorne und 325/705 hinten. Außerdem gibt es 390-mm-Carbon-Keramischeiben mit Sechs-Kolben-Sätteln vorne und Vier-Kolben-Sätteln hinten.

Das Entwicklungsziel für den GTR sei es gewesen, dass 95 Prozent der Performance des Autos von 95 Prozent der Fahrer abgerufen werden können. Daher hat man wohl auch die meisten Sicherheitssysteme wie ABS, Traktionskontrolle und ESP aus dem Straßen-Senna übernommen. Dazu gibt es einen Speed Limiter für die Boxengasse, einen Anti-Kollisionsradar sowie Systeme, die Reifendruck und -temperatur überwachen.

Der Senna GTR wird ausschließlich als Linkslenker gebaut, kommt mit abnehmbarem Rennlenkrad und ohne Airbags. Immerhin ist ein Beifahrersitz kostenlos mitbestellbar. Wobei das mit der Bestellbarkeit so eine Sache ist, denn alle 75 Exemplare sind längst vergriffen. Trösten Sie sich damit, dass Ihnen ein Loch von 1,1 Millionen Pfund plus Steuern, also etwa 1,523 Millionen Euro, auf Ihrem Bankkonto erspart bleibt.   

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