Land Rover Defender: Die Geländewagen-Ikone wird zukunftsfähig

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Lange hat es gedauert, aber jetzt ist die Ablöse für den britischen Geländewagen schlechthin endlich startbereit.

Die Nebel über den neuen Defender sind gelichtet. Land Rover nutzt die IAA in Frankfurt für die lange erwartete Weltpremiere des Defender für das 21. Jahrhundert. Und er hat viel von dem an Bord, worauf die Fans des robusten und mechanisch überschaubaren Originals wohl gern verzichtet hätten. Kann aber auch mit Details überraschen, die man nicht erwartet hätte.


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Der Vorgänger, vom Grundkonzept her seit 1948 unverändert gebaut, war angesichts der aktuellen Sicherheits- und Abgasbestimmungen nicht mehr länger adaptierbar. Mit beigetragen zu seinem Ende hat wohl auch, dass er sich wegen seiner damals innovativen Aluminium-Karosserie bis zuletzt dem Gleichteile-Diktat des modernen Automobilbaus widersetzte und Land Rover, inzwischen im Besitz des indischen Mischkonzerns Tata und mit breiter Produktpalette etabliert, dafür eine teure eigene Produktionslinie benötigte.

Auf Fragen nach dem Nachfolger erntete man seit der Einstellung des originalen Defenders 2016 sowohl beim Top-Management, als vor allem auch bei den Designern rund um Gerry McGovern vor allem vielsagendes Stirnrunzeln. Die technischen Anforderungen der Neuzeit mit den Anforderungen der angestammten Kundschaft (die den Defender als robustes Arbeitstier für die lokale Feuerwehr oder verlässlichen Expeditions-Begleiter sieht)  und den Erwartungen der im Laufe der Zeit neu hinzugekommenen zahlungskräftigen Klientel, die bereit ist, für den Defender als Freizeit-und Spaß-Vehikel viel Geld hinzulegen, auf einen ansehnlichen Nenner zu bringen, glich der Quadratur des Kreises.

Herausgekommen ist dabei ein Geländewagen, der weder technisch noch optisch um die Neuzeit einen Bogen macht. Dessen zur Weltpremiere auf der IAA hergezeigte Variante bietet zwar von den bei Land Rover derzeit unvermeidlichen Touchscreens im Cockpit bis zu einer Antriebs-Version mit Plug-in-Hybrid vieles, was man im afrikansichen Busch eher nicht so braucht.

Dabei bleibt man aber nicht stehen, sondern versichert, dass man auch auf die Anforderungen der Hardcore-Anwender zugeschnittene Defender demnächst nachschieben werde.

Was sind nun aber die Kern-Aussagen zum neuen Defender?

- Es gibt ihn wie gewohnt als Kurz - und Langversion als Defender 90 (Länge: 4,323 mm ohne Reserverad) und Defender 110 (4.758 mm).

- Der Allradantrieb basiert auf dem von Land Rover entwickelten "All-Terrain-Response"- System und lässt sich im Defender erstmals auch vom Fahrer nach seinen Vorstellungen und Erfahrungen konfigurieren.

- Als Getriebe kommt ausschließlich eine 8-Gang-Automatik mit Gelände-Untersetzung zum Einsatz.

- Motorisch stehen zunächst zwei 2,0-l-Vierzylinder-Diesel (200 bzw. 240 PS, Abgasnorm Euro 6d)) und zwei Benziner (4-Zylinder mit 300 PS, 6-Zylinder mit 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie und 400 PS) zur Wahl. Im kommenden Jahr folgt zusätzlich eine Variante mit Plug-In-Hybrid-Antrieb (Daten werden noch nicht kommuniziert).

- Wichtig für den Einsatz abseits das Großstadt-Dschungels: Zuladung 900 kg, maximale Dachlast 300 kg (statisch) bzw. 168 kg (dynamisch), Anhängelast 3,5 Tonnen (gebremst) bzw. 750 kg (ungebremst), Wattiefe 900 mm,

- Die beiden Bildschirme im Cockpit (vor dem Lenkrad mit virtuellen Armaturen und in der Mitte des Instrumenträgers) dienen nicht nur zur Bedienung des Bordcomputers und als Infotainment-Schnittstelle. Im Offroad-Modus kann sich der Pilot auf dem Monitor auch das Gelände anzeigen lassen, das sonst von der Motorhaube verdeckt wird. Zusätzlich lässt sich im Innen-Rückspiegel das Bild einer am Dach montierten, das Gelände unmittelbar hinter dem Defender darstellenden Kamera einblenden.

- Bis zu 14 elektronische Systeme an Bord des Defender können mit "Software-over-the-air"-Technologie Updates vie 5G-Mobilfunk erhalten, ohne in die Werkstatt zu müssen. Laut Land Rover lassen sich solche Updates selbst in den entlegensten Weltregionen einspielen - ein Satelliten-Telefon vorausgesetzt.

- Als Überraschung und Hommage an die Urversion mit durchgehender Sitzbank, lässt sich im Defender 110 auf Wunsch auch ein dritter Passagier auf einem Klappsitz in der ersten Reihe zwischen Fahrer und Beifahrer unterbringen.

Bestellt kann der neue Defender ab sofort werden. Die ersten Auslieferungen starten mit dem Defender 110 im kommenden Frühjahr. Startpreis: € 65.700,-. Für den später folgenden Defender 90 muss mit rund € 59.000,- gerechnet werden.

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