Rein elektrischer GT mit 500 Kilometern Reichweite nach WLTP
CCS-Schnellladen in ca. 8:00 Minuten auf 80 Prozent der Batterie-Kapazität (Ladedauer an eigens entwickelter Ladestation weniger als 5 Minuten)
Entwicklung der Batteriezellen nun in Deutschland
ab 2024 auf dem Markt; 1.200 Modelle sollen weltweit ausgeliefert werden
2025 und 2026 sollen zwei weitere Modelle folgen - ein Luxus-SUV und danach ein viertüriger Gegner für den Porsche Taycan
2019 klang es nach einem ambitionierten Projekt, dessen Ausgang noch offen schien. Vor zwei Jahren wurde das Elektro-Sportwagen-Konzept Piëch Mark Zero beim Genfer Autosalon 2019 präsentiert, seither war es ruhig um das Schweizer Elektro-Start-up, das auch mit seinem klingenden Namen leuchtende Augen erzeugen kann.
Jetzt folgt der nächste Schritt: Das nun Piëch GT benannte Sportcoupé startet elektrisch durch und wird auf den ersten Metern erprobt. „Trotz der weltweiten COVID-19-Pandemie ist es uns gelungen, die dadurch entstehenden Verzögerungen zu meistern und unser Projekt voll auf Kurs zu halten. Die bisherigen Finanzierungsrunden verliefen erfolgreich, nun können wir zuversichtlich unseren weiteren Weg Richtung Markteinführung gehen“, betont Toni Piëch, Co-Founder und CEO von Piëch Automotive.
Erst im August zog das deutsche Entwicklungsteam um Klaus Schmidt (CEO/CTO der Deutschen Gruppengesellschaft) von München nach Memmingen um. „Uns stehen hier eine Teststrecke und die passende Logistik zur Verfügung, was die Entwicklung des Schweizer Sportwagens substanziell nach vorne bringt“, freut sich Schmidt.
Die einst in China begonnene Entwicklung der Batteriezelle wurde mittlerweile nach Europa verlagert. Kommt es so wie geplant, soll der rein elektrisch angetriebene Piëch GT an jeder CCS2-Schnellladesäule in acht Minuten zu 80 Prozent geladen werden. Ein eigens von TGOOD entwickelter Schnelllader soll sogar eine Ladung in weniger als fünf Minuten ermöglichen. Möglich ist das, weil beim Piëch GT Pouch-Zellen zum Einsatz kommen. Dadurch ist nicht nur das Thermo-Management problemloser, sondern das angepeilte Leergewicht von unter 1800 Kilogramm ermöglicht dem Piëch GT in Kombination mit seinen rund 450 KW (611 PS) eine Beschleunigung von null auf hundert in weniger als 3,0 Sekunden. „Den von uns verwendeten Pouch-Zellen gehört ganz klar die Zukunft – sowohl in puncto Gewicht wie im Hinblick auf die Schnelllade-Fähigkeit. Und besonders erfreulich ist für uns, dass die eigens für Piëch entwickelte Batterie so auch ohne weiteres für die Nutzung in Serie verwendet werden kann“, betont Schmidt.
Klaus Schmidt, seines Zeichens Chef-Entwickler der Deutschen Piëch Engineering (Germany) GmbH, leitete zuvor die BMW interne Hochleistungsabteilung der M-GmbH und bringt damit einen unermesslichen Erfahrungsschatz mit. „Bis kommenden März wird der zweite Prototyp fertiggestellt, eine weitere Serie von mehreren Prototypen soll noch im 2022 folgen, basierend auf deren Testergebnissen dann 2023 ein weiterer Batch von Prototypen gebaut wird. Piëch folgt dabei exakt den bewährten Erprobungszyklen deutscher Premium-Hersteller, testet auch bei Hitze und Staub, bei Minustemperaturen in Eis und Schnee sowie auf anspruchsvollen Straßen und Rennpisten wie z.B. auf der Nürburgring Nordschleife, um unser Ziel, den Serienstart in 2024 einhalten zu können“, gibt Schmidt die ehrgeizigen Vorgaben des Konzerns bekannt.
Rea Stark Rajcic, Co-Founder und CDO von Piëch Automotive, hatte von Anfang an den Anspruch an die Positionierung klar definiert: „Der neue Piëch GT soll überzeugend die Gene eines klassischen Sportwagens ins Elektro-Zeitalter transportieren.“ Damit das gelingen kann, produziert an der Vorderachse ein Synchronmotor 150 kW, während an der Hinterachse zwei Synchronmotoren mit je 150 kW Leistung für zusätzlichen Schub sorgen – Sportwagenfeeling garantiert! Durch die Anordnung der Batterien (ein Teil ist im Mitteltunnel untergebracht, der Rest an der Hinterachse) sind eine ähnliche Achslastverteilung und ein Fahrverhalten möglich, wie sie bisher nur reinen Sportwagen mit Verbrennungsmotor vorbehalten waren. Das Package ermöglicht - im Gegensatz zur weit verbreiteten Unterflur-Anordnung - eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition sowie ein präzises Handling mit unmittelbarer Rückmeldung an den Fahrer.
Design wie beim Showcar
Oftmals unterscheidet sich das spätere Design des Serienmodells stark von der mutigen Linienführung des Concept-Cars – nicht so beim Piëch GT. „Wir haben einen Sportwagen mit zeitlosem Design entworfen, wie wir ihn uns selber erträumen würden. Und wir haben lange mit vielen Enthusiasten darüber gesprochen, was dem Markt fehlt. Heraus kam ein moderner Klassiker, der keinen Konsumzyklen unterworfen ist. Der Fahrer unseres Sportwagens soll sich über jeden Moment freuen, den er in unserem Auto verbringt“, fasst Rea Stark Rajcic den Produkt-Anspruch des Schweizer Elektrosportwagens zusammen.
Eigener Vertrieb und externer Partner beim Service
„Der Erwerb eines Piëch GT muss von Anfang an ein echtes Marken- und Produkt-Erlebnis bieten. Deshalb setzen wir hier auf rund 60 eigene, authentische Marken-Stores und nicht auf ein herkömmliches Franchise-System“, erklärt Jochen Rudat die für Piëch Automotive AG entwickelte Sales-Strategie. Wir werden den Piëch GT in den wichtigsten EU-Märkten sowie den USA und China und anderen außereuropäischen Märkten etablieren und anbieten. Als Service-Partner kommen dabei nur renommierte Unternehmen in Frage, die über ein hervorragendes und flächendeckendes Service-Netz verfügen“, betont Jochen Rudat, einst Elon Musks Europachef.
Antrieb
E-Motoren (kW)................................................................... 3 × 150
Gesamtübersetzung (-)........................................................ 8.5
Direktdrehzahl bei 250 kph (1/min).................................... 16.000
Batterie (kWh)..................................................................... 75
Batterietyp.......................................................................... Li-Ion (pouch)
Ladefähigkeit....................................................................... 8.5C
Bremskuperation (g)........................................................... 0.6
Abmessung und Gewichte
Länge (mm)........................................................................ 4.432
Breite (mm)........................................................................ 1.991
Höhe (mm)......................................................................... 1.250
Radstand (mm)................................................................... 2.620
Gewicht (kg)....................................................................... 1.800
Verteilung VA I HA (%)........................................................ 40/60
Räder
VA I HA............................................................................... 255/40-20 | 295/35-20
........................................................................................... 265/35-21 | 305/30-21
Durchmesser (mm)............................................................ 710
Torsionsfähigkeit (Nm/Grad)............................................. 42.900
Anzahl Sitze........................................................................ 2
Fahrleistungen
0–100 km/h.......................................................................
Kommentare