Ski, Snowboard & Co.: Darauf müssen Autofahrer bei Dachboxen achten

Ein rotes Auto mit Skiausrüstung auf dem Dach vor einer Bergkulisse.
Mehr Platz fürs Wintergepäck: Was beim Skitransport auf dem Autodach erlaubt ist und wo die rechtlichen Grenzen liegen.

Wenn in den frühen Morgenstunden die Autos mit beschlagenen Scheiben Richtung Alpen rollen und sich auf Rastplätzen Skischuhe und Thermoskannen stapeln, zeigt sich jedes Jahr dasselbe Bild: Ski, Snowboards und Stöcke müssen mit. Für viele beginnt der Winterurlaub nicht erst auf der Piste, sondern bereits beim Packen. Gerade lange und sperrige Wintersportausrüstung stellt dabei besondere Anforderungen an Transport und Sicherung in einer Dachbox.

Was ist erlaubt und welche Maße gelten?

Im Straßenverkehr gelten Dachboxen rechtlich nicht als Fahrzeugteil, sondern als Ladung. Damit unterliegen sie denselben Vorschriften wie mitgeführtes Gepäck. Entscheidend sind dabei vor allem die zulässigen Abmessungen. Nach österreichischen und EU-weiten Regelungen darf die Gesamthöhe eines Fahrzeugs inklusive Dachbox maximal vier Meter betragen. Die zulässige Gesamtbreite liegt bei höchstens 2,55 Metern. Ein Überstand nach vorne ist nicht erlaubt, nach hinten hingegen darf die Ladung bis zu 1,50 Meter über das Fahrzeug hinausragen. Wird diese Grenze überschritten, ist eine Warnkennzeichnung, etwa in Form einer rot-weiß reflektierenden Warntafel, verpflichtend. In bestimmten Ausnahmefällen können Überschreitungen der Fahrzeuglänge laut ÖAMTC sogar bis zu drei Meter toleriert werden, allerdings nur für kurze Strecken und ebenfalls nur mit entsprechender Markierung. Maßgeblich bleibt, dass Länge, Breite und Höhe der Dachladung jederzeit den gesetzlichen Vorgaben entsprechen müssen.

Neben den Abmessungen spielt die Dachlast eine zentrale Rolle. Sie beschreibt das maximale Gewicht, das ein Fahrzeugdach tragen darf, und setzt sich aus dem Gewicht des Dachträgers, der Dachbox selbst sowie deren Inhalt zusammen. Diese zulässige Dachlast ist fahrzeugspezifisch und in der Betriebsanleitung angegeben. Der ÖAMTC weist darauf hin, dass eine Überschreitung nicht nur die Fahrsicherheit beeinträchtigen kann, etwa durch einen höheren Schwerpunkt und verändertes Fahrverhalten, sondern auch rechtliche Folgen haben kann. Besonders bei Winterfahrten mit zusätzlicher Ausrüstung wie Skiern oder Snowboards wird die Dachlast schnell erreicht, weshalb das Gewicht der Ladung vor Fahrtantritt überprüft werden sollte.

Ein grauer BMW Kombi mit Dachbox fährt auf einer Teststrecke.

Besonders bei winterlichen Straßenverhältnissen ist beim Transportieren einer Dachbox Vorsicht geboten.

Aktuell relevant: Wintersportausrüstung

Für Skifahrer und Snowboarder sind Dachboxen im Winter besonders wichtig. Dabei spielt nicht nur das Gewicht, sondern auch die Länge der Ausrüstung eine Rolle. Ski oder Boards dürfen nicht übermäßig über das Fahrzeug hinausragen, da sonst die Sicht behindert, die Funktion der Heckklappe eingeschränkt oder die bereits genannten gesetzlichen Vorschriften verletzt werden.

Innerhalb der Box sollten Ski und Snowboards laut ÖAMTC flach nebeneinander gelegt und schweres Zubehör wie Stöcke oder Helme möglichst mittig und unten positioniert werden. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass die Ausrüstung bei plötzlichen Manövern verrutscht. Zusätzlich empfiehlt der ARBÖ, Boxen nicht zu überladen und die maximale Dachlast des Fahrzeugs zu beachten.

Wer Skier oder Snowboards im Fahrzeuginnenraum transportieren möchte, etwa bei umgeklappter Rückbank, muss diese ebenfalls mit Gurten oder Ähnlichem sichern. Lose Sportgeräte können bei einem Unfall oder einer starken Bremsung nach vorne rutschen und insbesondere die Köpfe der Insassen gefährden.

Montage und Ausrüstung

Eine Dachbox darf nur auf einem geeigneten Traggestell montiert werden. Standardmäßig werden Dachboxen auf Querverstrebungen montiert, die entweder an einer werkseitigen Dachreling befestigt sind oder nachgerüstet werden müssen. Fahrzeuge ohne Dachreling können oft mittels Regenrinnen- oder Fixpunktträgern nachgerüstet werden. Es ist wichtig, vor dem Kauf sicherzustellen, dass Dachträger und Dachbox kompatibel sind, besonders wenn Fahrzeuge eng stehende Dachpunkte oder kürzere Dachlängen haben.

Fahrweise anpassen

Mit einer montierten Dachbox verändert sich die Fahrdynamik eines Autos spürbar. Die höhere Zuladung und der dadurch erhöhte Schwerpunkt wirken sich auf Stabilität, Bremsverhalten und Kurvenfahrt aus. Besonders bei Seitenwind oder auf winterlichen Straßen mit rutschiger Fahrbahn kann dies die Kontrolle deutlich erschweren. Auch der Luftwiderstand steigt, was Verbrauch und Geräuschentwicklung beeinflusst. Der Verkehrsclub ARBÖ rät deshalb, die Geschwindigkeit anzupassen, vorausschauend zu fahren und abruptes Lenken oder Bremsen mit einer Dachbox zu vermeiden.

Kommentare