160 Jahre Henry Royce: Warum die Rolls-Royce-Gründer damals schon an Elektroautos glaubten
Henry Royce, der Mitbegründer von Rolls-Royce würde dieses Jahr sein 160. Geburtstagsjubiläum feiern. Bekannt sind er und sein Kollege Charles Rolls für ihre Arbeitsmoral und vor allem für ihre innovativen Ideen. So wird etwa im Rolls-Royce-Haus gesagt, dass Rolls den Aufstieg der Elektroautos bereits 1900 prophezeit hatte. Nachdem er „The Columbia Electric Carriage“ erworben hatte, sah er Elektroautos als mögliche geräuschlose Alternative zum Verbrennungsmotor. Über 120 Jahre später kommt nun auch der erste Elektro-Rolls-Royce auf den Markt: Der Rolls-Royce Spectre.
Streben Sie nach Perfektion in allem, was Sie tun. Nehmen Sie das Beste, was es gibt, und machen Sie es besser. Wenn es nicht existiert, entwerfen Sie es.
Wer waren jedoch die beiden Automobilhersteller?
Henry Royce (geboren Frederick Henry Royce) kam am 27. März 1863 im Vereinigten Königreich als das jüngste von fünf Kindern auf die Welt. Seine Familie hatte schon damals finanzielle Schwierigkeiten, die sich verschlimmerten, als sein Vater (ein Müller) für Bankrott erklärt wurde und nach damaligem Recht im Gefängnis landete.
Henry Royce sah sich mit zehn Jahren gezwungen in London Arbeit zu finden. Seinen Karrierestart hatte er als Zeitungsverkäufer, Telegrammbote und später als Lehrling beim Great Northern Railway (GNR) in Peterborough.
1881 kehrte er, aus finanziellen Gründen, zurück nach London und arbeitete beim Electric Lighting & Power Generating Company (EL&PG). Nachdem er mit 19 Jahren seinen Job verlor, beschloss er sein eigenes Unternehmen zu gründen. Was er dann 1884 mit 21 Jahren auch tat. Die “F H Royce & Co” in Manchester produzierte anfänglich kleine Artikel wie batteriebetriebene Türklingeln und wandte sich später der Entwicklung von schweren Geräten - wie Laufkränen und Rangierwinden für Eisenbahnen - zu.
Vom Zeitungsverkäufer zum Pionier
Erst nach einem zehnwöchigen Urlaub in Südafrika wurden für Royce auch Autos zum Thema. Während der langen Heimreise soll er nämlich „Das Automobil – seine Konstruktion und Verwaltung“ gelesen haben. Der Legende zufolge befand er das erste Auto, das er erwarb als „schlecht gemacht“ und „unzuverlässig“. Weswegen er beschloss, es besser zu machen. Entgegen der landläufigen Meinung entschied er sich jedoch für jenes Fahrzeug (dem Decauville), weil es das beste Auto war, das ihm zur Verfügung stand, um ihn zu zerlegen und dann, „das Beste zu nehmen, was es gibt, und es besser zu machen“.
Er begann daraufhin mit dem Bau von drei Zweizylinder 10 H.P. Autos basierend auf dem Decauville-Layout. 1906 entwarf Royce den weltbekannten 40/50 H.P. „Silver Ghost”.
Royce Mantra lautete „Ausradieren, ändern, verbessern, verfeinern“, und dieser Prozess der ständigen Verbesserung und Entwicklung führte unter anderem 1927 zum Flugmotor Buzzard mit einer Anfangsleistung von 825 PS (später „R“-Motor mit 2.783 PS). Und sein Entwurf für einen V12-Motor sollte drei Jahre nach seinem Tod im Phantom III von 1936 fast unverändert erscheinen.
Er starb am 22. April 1933 an Langzeiterkrankungen, aufgrund der schlechten Ernährung in seiner Kindheit und Überarbeitung.
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