KTM bringt automatisiertes Getriebe für Motorräder
Andere Hersteller wie Honda, BMW oder Yamaha haben es schon, nun zieht KTM nach und präsentiert ein automatisiertes Getriebe. Das AMT genannte System soll dabei die Sportlichkeit beibehalten, gleichzeitig aber eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit in verschiedenen Fahrszenarien bieten.
Im Kern ermöglicht das AMT dem Fahrer die Wahl zwischen manuellem Schalten ohne Kupplung im M-Modus und einem vollständig automatisiertem Getriebe im A-Modus. Sobald der erste Gang eingelegt ist, wird der Vortrieb durch eine Erhöhung der Motordrehzahl aktiviert, dann greift die Fliehkraftkupplung und setzt das Motorrad in Bewegung.
Dadurch wird das Anfahren an Steigungen, Beschleunigen, Anhalten und Manövrieren bei niedriger Geschwindigkeit vereinfacht, besonders bei größeren Motorrädern, erklärt man in Mattighofen. Außerdem ist es unmöglich, den Motor abzuwürgen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Motorradgetrieben verfügt die AMT über die Gangsequenz P – N – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6, wobei P als PARK ungewolltes Wegrollen dank einer Sperrklinke im Getriebe verhindert.
Sowohl PARK als auch NEUTRAL können nur mit der Schaltwippe am Lenker ausgewählt werden, unabhängig davon, ob der Motor läuft oder nicht. Zum Einlegen des ersten Gangs muss die Vorder- oder Hinterradbremse betätigt werden.
Hinsichtlich der Schaltgeschwindigkeit wird das Getriebe über das eigene Steuergerät und das Motorsteuergerät elektronisch gesteuert. Schaltvorgänge werden über ein elektromechanisches Stellglied initiiert, das die Schaltwalze dreht. Dadurch dauert das Wechseln des Gangs 50 Millisekunden, was mit dem herkömmlichen Getriebe mit QUICKSHIFTER+ vergleichbar ist.
Im M-Schaltmodus kann der Fahrer gezielt über den gewohnten Schalthebel auf der linken Seite des Motors oder über die Schaltwippe am Lenkrad schalten. Das AMT-Getriebe wurde auch so entwickelt, dass Proportionen und ungefähres Gewicht eines herkömmlichen Getriebes beibehalten werden. Das System bietet dem Fahrer außerdem eine große Auswahl an Set-up-Optionen, wobei die Schaltmodi und die Fahrmodi kombiniert werden, um individuelle Einstellungen für jede Anwendung zu ermöglichen.
Welche Motorräder als erstes damit angeboten werden, hat KTM noch nicht verraten. Es soll für ausgewählte Modelle von KTM verfügbar sein, heißt es. In den kommenden Jahren werden der Modellreihe weitere Optionen hinzugefügt.
Einen Prototypen, der mit dem AMT ausgerüstet war, hat der französische Motorradrennfahrer Johnny Aubert im Rahmen des Erzbergrodeos getestet. Das Video dazu gibt es hier:
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