Mazda: Technologisch möglichst breit aufgestellt

Mazda: Technologisch möglichst breit aufgestellt
Der Geschäftsführer von Mazda Austria, Heimo Egger, über die besondere Stellung von Mazda in Österreich, kommende Modelle und die Entwicklung der Marke

Seit 2016 steht Heimo Egger an der Spitze von Mazda Austria. Ende des heurigen Jahres ist für ihn freilich Schluss. „Es ist ein guter und richtiger Zeitpunkt etwas anderes zu machen“, erklärt er. Und er übergibt seinem Nachfolger ein Unternehmen, das überaus gut dasteht.

In Relation zur Größe des Markts ist Mazda in Österreich die Nummer eins aller europäischen Märkte, mit einem Marktanteil von 3,1 Prozent. So einen hohen Anteil hat Mazda sonst nirgendwo in Europa, wo der Marktanteil sonst durchschnittlich bei 1,2 bis 1,3 Prozent liegt. Woran das liegt? „Dafür gibt es mehrere Gründe“, sagt Egger. „Zum einen ist Mazda in Österreich bekannt und historisch verwurzelt. Dazu haben wir ein gutes Team in Klagenfurt und motivierte und starke Händler. Und vor allem passen die Produkte. Ohne die geht es nicht. Es ist das Gesamtpaket, das stimmen muss.“

Aktuell ist der CX-30 der Bestseller in Österreich, gefolgt vom Mazda2 und dem CX-5. Antriebstechnisch verfolgt man bei Mazda seit einiger Zeit eigene, interessante Wege. Während andere den Abgesang für den Diesel anstimmen, brachte man einen neuen 6-Zylinder-Diesel für den CX-60. „Die Hälfte unserer Kunden kauft den CX-60 mit Diesel, die andere mit Plug-in-Hybrid“, so Egger.

Bei Mazda verfolgt man eine Multi-Solution-Strategie, was die Antriebstechnologien betrifft. „Dabei liegt der Fokus nicht auf einer Technologie, sondern wir wollen möglichst breit aufgestellt sein. Ganz wichtig ist dabei, den Verbrenner weiter zu entwickeln. Wenn man sich den Trend ansieht, würde ich sagen, dass diese Strategie aktuell aufgeht. Vom Konzept her sind wir für die nächsten Jahre meiner Meinung nach gut aufgestellt“, so der Mazda-Chef und verweist auch auf die aktuelle Entwicklung auf dem heimischen Markt. Von Jänner bis April legten Benziner und Diesel leicht zu, während die rein elektrischen Fahrzeuge um 4 Prozent zurückgingen.

Egger über den österreichischen Automarkt: „Jede Steigerung ist gut, aber der heimische Automarkt ist nach wie vor weit weg von 2019.“

Bei Mazda ist man in Österreich bei den Zulassungen von Jänner bis April 2024 über dem Durchschnitt – mit 2.598 Einheiten und besonders stolz ist Egger auf das Plus von 24 Prozent bei den Endkunden-Kaufverträgen.

Global erfolgreich

Auch global gesehen läuft es gut für den Hersteller aus Hiroshima. Die Verkaufszahlen gingen um 12 Prozent nach oben und das Betriebsergebnis verbesserte sich um 76 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Die meisten Stückzahlen machen die Japaner dabei freilich in Nordamerika.

Wie geht es weiter mit Mazda in Österreich? „Wir bringen heuer noch den CX-80, ein großes SUV, das mit sechs oder sieben Sitzen zu haben sein wird.“ Antriebstechnisch wird es wie beim kleinen Bruder CX-60 einen 3,3-l-Dieselmotor oder einen Plug-in-Hybrid-Benziner geben. Der Preis für dem großen Mazda, von dem man in einem vollen Jahr rund 400 Stück verkaufen will: ab 60.000 Euro. Neue Antriebe gibt es für den CX-30 und den Mazda3. Dort ersetzt ein 2,5-l-Benziner den 2,0-l-Motor. „Mehr PS bei gleichem Verbrauch“, verspricht der Mazda-Chef. Das Mittelklasse-Modell Mazda6 ist heuer noch verfügbar und läuft aus und es wird den 6er „so wie er jetzt ist“ künftig nicht mehr geben. Der elektrische Mazda EZ-6 ist für den chinesischen Markt gedacht. Vorerst.

An Elektrofahrzeugen bietet Mazda bei uns aktuell den MX-30 an. Den gibt es mittlerweile auch mit einem Wankelmotor als Range Extender – wobei zwei Drittel der Kunden diese Variante wählen. Wie geht es mit der Elektrifizierung weiter? „2023 wurde mit e-Mazda ein eigener Geschäftsbereich für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen ins Leben gerufen. 2027 soll die erste eigene Mazda-Elektro-Plattform fertig sein, auf der man Fahrzeuge in verschiedenen Größen und mit unterschiedlich großen Akkus bauen kann.“

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