Verschärfte Grenzwerte 2025: Welchen Herstellern Ungemach droht

Verschärfte Grenzwerte 2025: Welchen Herstellern Ungemach droht
Wer gut unterwegs ist und für wen die neuen Werte herausfordernd werden.

Die EU wird 2025 die CO2-Emmissionsziele für Autohersteller weiter verschärfen. Ab kommendem Jahr müssen die durchschnittlichen Emissionen der verkauften Neufahrzeuge auf unter 93,6 g CO2/Kilometer sinken.

Je weiter man drüber liegt, desto mehr Pönale muss der jeweilige OEM zahlen. Für große Konzerne, die das Ziel verfehlen, kann das in die hundert Millionen Euro gehen.

Das deutsche Marktforschungsinstitut Dataforce hat sich nun angesehen, welche Hersteller auf einem guten Weg sind, die Ziele zu erreichen und bei welchen es noch mehr Anstrengungen bedarf.

Sieht man sich die Zahlen von Jänner bis Juni des heurigen Jahres an, so sind fast alle Hersteller gut unterwegs und die Ziele sind in Reichweite, erklärt Dataforce. 

So liegt die Geely-Gruppe (inkl. Volvo und Polestar) bei 56 g, Toyota bei 105, BMW bei 106, Daimler und Hyundai bei 108, die Stellantis Gruppe bei 113 und Renault-Nissan-Mitsubishi bei 114. Die VW-Gruppe liegt bei 123 g und Ford bei 125 g - und für diese beiden Hersteller sieht das Marktforschungsinstitut auch die größten Herausforderungen. Zumal der Gewichtsfaktor in der Gleichung negativ wird, erklärt man bei Dataforce.

Ohne Elektrifizierung wird es dabei nicht gehen. Ausgehend von den aktuellen kraftstofftypspezifischen Emissionen benötigt ein OEM ohne Vollhybride in seinem Portfolio einen Anteil von 37 Prozent an BEVs (rein elektrisch) und PHEVs (Plug-in-Hybrid) in seinem Verkaufsmix. Mit Vollhybriden wird die Aufgabe scheinbar einfacher. In einem Szenario mit einem HEV-Anteil von 55 Prozent reduziert sich der notwendige BEV/PHEV-Anteil auf 23 Prozent, rechnet das Marktforschungsunternehmen vor.

Ford wird freilich das Angebot an Elektrofahrzeugen demnächst weiter aufstocken. Hatte man bislang nur den elektrischen Mustang im Angebot, so kommen demnächst der Explorer (Elektro-SUV), der Capri und 2025 eine elektrischer Puma.

Eine andere Lösung für Hersteller ist das sogenannte CO2-Pooling, dabei schließen sich Hersteller von Fahrzeugen mit höheren Werten mit denen von niedrigeren zusammen, um im Durchschnitt weniger zu emittieren. Dataforce erwartet eine Wiederbelebung des Instruments im Jahr 2025, in dem Hersteller von reinen Elektrofahrzeugen Emissionszertifikate an andere Konzerne verkaufen können.

 

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