Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos

Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos
Ford hat einen Sportwagen mit einem Elektro-SUV gekreuzt. Herausgekommen ist der Mustang Mach-E GT. Der galoppiert allen anderen davon

„Wie kann ich mir das vorstellen, wenn man den V8-Sound beim Elektroauto zuschaltet? Hört man das nur im Innenraum?“, fragt mich einer, der einen Mustang GT fährt. Einer, der Elektromobilität wohl bis zum letzten Tag verweigern wird. „Etwas befremdlich“, sage ich. Denn ein Auto, das keine Zylinder hat, braucht auch nicht röhren. Der Mach-E GT kann mäuschenstill sein. Worte, die dem Mustang-Fahrer mit seinem Rennpferd mit V8-302-Coyote-Motor körperlich wehtun.

Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos

Doch etwas kann sein Unwohlsein lindern: Der Mach-E GT kann pfeilschnell sein. 860 Nm maximales Drehmoment. Angetrieben wird er von zwei Motoren, die zusammen 358 kW/486 PS leisten. In 4,4 Sekunden kann er auf 100 km/h preschen. Da lässt er sogar den GT stehen. Das gefällt dem Mustang-Fahrer. Nicht gut genug, um postwendend ein Exemplar zu bestellen, doch gut genug, um der verbrennerfreien Zukunft nicht völlig mutlos entgegenzublicken. Immerhin.

Mit dem Mach-E GT wollte Ford ein Auto schaffen, das „elektrisch angetrieben wird, bei dem man jedoch nicht auf den sportlichen Fahrspaß verzichten muss“, erklärt Brandmanager Stefan Tinnemann im Gespräch mit dem KURIER in Rovinj, wo Ford das schnellste Pferd im Stall vor Kurzem präsentierte. Das scheint gelungen.

KURIER Testfahrt: Ford Mustang Mach-e GT

Sport- oder E-Gene?

Obwohl, der Mach-E GT ist mehr Elektro-SUV, weniger Sportwagen. Das verrät sein Design, das wird von den ersten Eindrücken auf den kurvigen Straßen von Pula nach Rovinj, auf denen meist nur eine Maximalgeschwindigkeit von 90 km/h gefahren werden darf, unterstrichen.

 

 

Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos

Die Sitzposition ist zu hoch, um echtes Sportwagen-Feeling aufkommen zu lassen. Dafür sind die Fahreigenschaften trotz 2,3 Tonnen Gewicht beachtlich sportiv. Im „Ungezähmt Plus“-Modus ist die Lenkung superdirekt und darf das Heck in der Kurve auch mal ausbrechen. Am anderen Ende der Fahr-Skala – einzustellen sind die verschiedenen Modi über das zentrale 15,5-Zoll-Display – steht der „Flüster“-Modus. Das simulierte V8-Röhren kann man hier verständlicherweise nicht zuschalten.

Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos

Dafür kann man sich dem Sound aus den zehn Bang&Olufsen-Lautsprechern inklusive Subwoofer ungebremst hingeben. Vor allem, wenn man den sauber funktionierenden Assistenzsystemen (Teil-)Kontrolle überlässt. Dann bleibt nur noch übrig zu schauen, Lenkrad halten, beschleunigen. Wer das Einpedal-Fahren beherrscht, muss nicht mal den Fuß zum Bremsen bewegen.

Mustang Mach-E GT: Er galoppiert. Lautlos

Für den Mustang Mach-E GT braucht man keinen Schlüssel. Man muss sich nur an den Code erinnern

Das gefällt gut
Der Ford Mustang Mach-E GT  kann pfeilschnell und sportlich gefahren werden, doch angeben muss er damit nicht. Man darf mit ihm auch bummeln. Auch außergewöhnlich: er lässt sich per Code  auf einer Touchfläche im Türrahmen  (ent-)sperren   

Das gefällt nicht
Der Preis

Wichtigste Daten
Allradantrieb;  88-kWh-Batterie (nutzbare Kapazität); 500 km Reichweite (WLTP); 860 Nm max. Drehmoment; 358 kW/487 PS; 20-Zoll-Reifen

Der Preis
ab 73.000 Euro

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