Fiat 500 electric: Alles, was wir über das neue Elektroauto wissen
Ex-Fiat-Chef Sergio Marchionne hat dieses Auto versprochen. In einem seiner letzten offiziellen Auftritte, bei der Präsentation der Zukunftspläne des Konzerns im Juni 2018, kündigte er die ersten Elektroautos von FCA an, darunter auch der Fiat 500 electric.
Auf dem Genfer Autosalon 2019 hat FCA seine ersten Plug-in-Hybride vorgestellt, den Jeep Compass PHEV und den Renegade PHEV. Nun steht die Vorstellung des elektrisch angetriebenen Fiat 500 an. Unser Rendering-Künstler hat sich bereits ein Bild von dem Auto gemacht. Der Wagen wird auf einer neuen Plattform basieren, die speziell für Elektroautos entwickelt wurde -- möglicherweise die, auf der auch die Designstudie Fiat Centoventi basiert. Damit im Unterboden genug Platz für die Akkus ist, wird der 500 electric (vor allem in puncto Radstand) größer sein als dieser.
Was das Design angeht, so bekommt der Elektro-Kleinstwagen eine Retro-Karosserie. Die Chromelemente an der Front erinnern an den klassischen 500 oder genauer gesagt an die L-Version von 1968. Aus aerodynamischen Gründen besitzt der Wagen glatte, scheibenartige Felgen sowie eine Front ohne Grill und bündig angeordnete Türgriffe. Das Auto hat jedoch normale Außenspiegel. Vermutlich könnten sie aber zur Verringerung des Luftwiderstands durch Kameras ersetzt werden.
Neben der vom normalen 500 gewohnten dreitürigen Karosserie könnte es auch einen Fünftürer geben, wobei die hinteren Türen kleiner ausfallen und sich entgegen der Fahrtrichtung öffnen. Solche Selbstmördertüren wurden auch für den 500 Giardiniera erwartet, der dann aber nie Realität wurde.
Laut Fiat-Chef Olivier François soll sich der 500 Electric als eine Art urbaner Tesla etablieren. Auch der Elektro-500 soll also ein Stadtauto sein. Die normale Version ist 3,57 Meter lang, die emissionsfreie Version dürfte unter vier Meter bleiben. Wie gehabt wird das Auto im A-Segment antreten, also als Kleinstwagen. Es könnte aber näher an den Elektro-Mini (3,82 Meter) und den Honda e (3,90 Meter) heranrücken.
Was die Reichweite angeht, so könnte das Auto das modulare System aus dem Centoventi übernehmen (Bilder oben). Oder er könnte wie der Volkswagen ID.3 (und alle anderen MEB-Modelle) mit verschieden großen Akkus angeboten werden.
Und der Preis? Elektro-Kleinwagen (also Autos aus dem B-Segment) wie der Peugeot e-208 und Opel Corsa-e gibt es ab etwa 30.000 Euro. Daher dürfte der Basispreis für den Fiat 500 electric zwischen 25.000 und 29.000 Euro liegen. Zum Vergleich: Der Grundpreis des Smart EQ Fortwo liegt bei etwa 22.000 Euro, aber der bietet nur zwei Sitze und 160 Kilometer Reichweite.
Der neue Fiat 500 Electric ist nicht der erste elektrisch angetriebene Fiat 500. Der heißt 500e und wurde bereits im Jahr 2014 in Kalifornien eingeführt. Denn dort verpflichtet ein Gesetz die Hersteller, emissionsfreie Autos zu verkaufen. Der 500e basiert auf dem normalen Fiat 500 und hat einen 24-kWh-Akku, eine Reichweite von 135 Kilometer und eine Sprintzeit von acht Sekunden. Der Preis liegt bei etwas mehr als 32.000 Dollar, was so deutlich unter den Produktionskosten liegt, dass Marchionne meinte: "Ich hoffe, Sie kaufen keinen elektrischen 500, denn jedes Mal, wenn ich einen verkaufe, verliere ich 14.000 Dollar." Beim neuen 500 Electric dürfte die Situation anders sein.
Das neue Elektroauto soll im Turiner Werk Mirafiori gefertigt werden. Dort wurde nun bereits der erste Roboter für die Produktion aufgestellt, die Serienfertigung wird aber erst im zweiten Quartal 2020 beginnen. Dann sollen 80.000 Stück jährlich vom Band rollen. Messepremiere hat der Fiat 500 electric auf dem Genfer Autosalon 2020, Markteinführung ist dann am 4. Juli 2020.
Quelle: InsideEVs Italien, Automotive News Europe
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