Citroën-Designchef: „Haben sehr extravagante Projekte in unserem Studio“

Citroën-Designchef: „Haben sehr extravagante Projekte in unserem Studio“
Der Designer von Citroën, der Belgier Pierre Leclercq, über Retrodesign und extravagante Autos

Die Franzosen haben gerade erst die neue Generation des kompakten C3 auf den Markt gebracht (die auch im Finale für das Car of the Year steht). Und auf dem Pariser Autosalon im Herbst zeigte man mit dem C5 Aircross Concept einen aufsehenerregend gestylten Vorboten des nächsten C5 Aircross. Wir trafen Citroën-Designer Pierre Leclercq , der seit 2018 für das Design bei Citroën verantwortlich ist, zum Gespräch.

KURIER: Citroën war immer für extravagante Designs berühmt. Geht das überhaupt noch im großen Stellantis-Konzern?

Leclercq: Sicher. Es hat auch schon innerhalb des PSA-Konzerns gut funktioniert. Es soll ja nicht jedes Auto extravagant sein, aber ich kann versichern, dass wir in unserem Studio Projekte haben, die sehr extravagant sind.

Das Thema Licht als Designmittel wird ja auch zunehmend wichtiger...

Ja, absolut. Für uns heißt das, dass es unverwechselbar und kohärent ist. Aber es darf auch nicht zu viel CO2-Emission verursachen. Oft ist es besser, hier etwas Kleineres und Kräftigeres zu machen.

Citroën-Designchef: „Haben sehr extravagante Projekte in unserem Studio“

C5 Aircross Concept

Wie stehen Sie persönlich zum Thema Retrodesign? Ehrlich gesagt, war ich immer eher dagegen. Warum soll man zurück in die Vergangenheit gehen? Aber ich habe meine Meinung ein wenig geändert. Man kann hier ja durchaus einfach ‚Zuckerl‘ auf die Räder stellen, wo die Kunden mit ‚Wow, das will ich!‘ reagieren. Warum also nicht. Es gibt kein definitives Nein dazu.

Man hätte bei Citroen einige Autos, die dafür geeignet wären ...

Es wäre falsch zu sagen, dass wir nicht darüber nachdenken. Man soll ja niemals nie sagen. Aber es ist ein heikles Thema. Wenn du es machst, mach‘ es richtig. Es gibt viele Fans, die die Marke lieben und die enttäuscht wären, wenn man es nicht richtig macht. Aber ich denke, es gibt da ein oder zwei Autos, die wir realisieren könnten. Und meiner Meinung nach ist es über das Styling hinaus auch wichtig, die Philosophie dahinter beizubehalten.

Welches Autos kämen ihrer Ansicht nach dafür in Frage?

Natürlich der 2CV, das ist das, was die Leute von uns erwarten würden. Ich liebe auch den Mehari, aber wenn Sie sich den neuen Ami Buggy ansehen, so ist das ein Auto in der Philosophie des Mehari. Es ist zwar nur ein Zweisitzer, aber genau das ist es, was man haben will, wenn man zum Beispiel im Süden wohnt und Brot-Kaufen fährt.

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